Akkus der Zukunft
Höchstleistung gefordert

Ob und wie schnell sich Elektroautos durchsetzen, entscheidet die Akkutechnik. Derzeit geben Lithium-Ionen-Akkus den Ton an. Aber wie lange noch?
Publiziert: 12.10.2017 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:05 Uhr
Die Audi-Studie Aicon verfügt über eine Feststoffbatterie.
Foto: Werk
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Wolfgang Gomoll und Stefan Grundhoff

E-Mobile tun sich an der Verkaufsfront schwer. In der Schweiz wurden 2017 bislang nur 3303 Stück verkauft – gerade mal 1,4 Prozent des Gesamtmarkts! Fehlende Ladeinfrastruktur, zu kleine und teure Batterien hemmen den Absatz. Die Akkus aber legen Reichweite, Ladedauer und Preis des E-Autos fest.

Die geballte Ladung an Lithium-Ionen-Akkus eines Opel Ampera-e.
Foto: Werk

Klar mehr Leistung

Moderne Plug-in-Hybride und E-Autos fahren derzeit praktisch durchwegs mit Lithium-Ionen-Akkus; Nissans Leaf II oder Opels Ampera-e schaffen bis zu 500 Kilometer. Batterie-Experte Martin Winter verrät: «Ich halte eine Vergrösserung der Batterie-Leistung auf 250 Prozent des jetzigen Energieinhalts bei Lithium-Ionen bis etwa 2020 für sehr wahrscheinlich.» Selbst wenn Polymer- oder Feststoffbatterien langsam an die Tür zur Grossserien-Autotechnik klopfen, ist er überzeugt, «dass Lithium-Ionen-Akkus wegen ihrer Belastbarkeit uns noch eine Weile begleiten.»

Nissans zweite Generation des Elektroflitzers Leaf im Kältelabor beim Härtetest für die Lithium-Ionen-Akkus.
Foto: Werk

Batterie als Range-Extender

Und als Range-Extender muss künftig nicht zwingend ein Verbrenner verwendet werden, eine Hochenergie-Batterie (z.B. Lithium-Schwefel oder -Luft) tuts auch. Die stressvolle Arbeit, also Beschleunigen und Rekuperieren, übernehmen jedoch weiterhin Lithium-Ionen-Akkus. Klingt spannend. Doch selbst wenn GM, Toyota, VW & Co. mit Hochdruck an Feststoff-Akkus arbeiten, dürften sie frühestens 2030 serienreif sein, wie die Audi-Studie Aicon mit Feststoffbatterie und 800 km Reichweite für 2030 zeigt.

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