Unterwegs im Prototyp des MX-30
So fährt sich Mazdas erster Stromer

Leichtbau und Skyactiv-X-Technologie reichen nicht. Um in Europa die laufend schärferen CO2-Vorschriften zu schaffen, bringt Mazda ab Herbst 2020 auch ein reines Elektroauto. Wir sind den Prototyp des MX-30 schon gefahren.
Publiziert: 17.12.2019 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 16:28 Uhr
Raoul Schwinnen

MX-30? Die Modellbezeichnung irritiert. Warum MX? Mazdas erster Stromer ist kein Roadster wie der MX-5, sondern ein SUV-Coupé, ähnlich dem CX-30. Auch der europäische Mazda-Entwicklungschef Christian Schultze liefert keine schlüssige Erklärung, warum der erste rein elektrische Mazda nicht zum Beispiel E-30 heisst. Zum Schluss unserer kleinen Namensdiskussion meint er lächelnd: «Vielleicht spielt auch die Hoffnung mit, dass der MX-30 ähnlich erfolgreich wie der MX-5 wird.»

Der Stromer MX-30 baut auf der gleichen Plattform wie der neue Mazda 3 und CX-30 auf, ist kompakte 4,40 Meter lang und gefällt mit einer trendigen SUV-Coupé-Optik. Der wassergekühlte E-Motor mit 106 kW (143 PS) stammt von Hitachi, die 35,5-kWh-Akkus von Panasonic. Die Reichweite gibt Schultze mit rund 200 Kilometern an. «Wir haben uns bewusst mit Blick auf einen besseren CO2-Fussabdruck für einen kleinen und leichten Akku entschieden, weil wir der Meinung sind, dass 200 Kilometer im Alltag bei zudem ständig wachsender Ladeinfrastruktur ausreichend sind.»

Elektrisch, rezykliert und vegan

Der Begriff «CO2-Fussabdruck» ist von den MX-30-Entwicklern immer wieder zu hören. Auch wenn sie enthusiastisch von den im Innenraum verbauten Materialien aus wiederverwendeten Rohstoffen oder den Oberflächen aus Kork und den veganen Lederimitat-Sitzen sprechen. Nicht ganz dazu passen mag allerdings die Tatsache, dass der MX-30 zwar für Europa bestimmt ist, aber in Japan produziert und mit Schweröl-Tankern auf unseren Kontinent geschippert wird.

BLICK konnte einen Prototypen des MX-30, Mazdas erstes Elektroauto, bereits Probe fahren.
Foto: Zvg
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Auslieferung startet im Herbst 2020

Fahren konnten wir den MX-30 nicht. Seine Produktion startet erst nächsten Sommer. Aber einen CX-30-Prototypen mit der Antriebstechnik des MX-30. Auf der kurzen Proberunde überzeugte der muntere E-Motor. Noch ist die Anzahl der Rekuperationsstufen nicht entschieden. Auch nicht, ob sich das im Innenraum simulierte (durchaus angenehme) Motorengeräusch auf Wunsch abschalten lässt. Zum Fahrzeuggewicht wollte Christian Schultze ebenfalls noch nichts verraten.

Preis: ab 36'990 Franken

Fest steht dagegen schon der Preis: 36'990 Franken kostet die MX-30 «First Edition», inklusive Wallbox zum Laden. Mit 1000 Franken Anzahlung können sich Interessenten ihr Exemplar reservieren, müssen aber noch bis nächsten Herbst auf die Auslieferung warten. Gut Ding will eben Weile haben.

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