Schneller als der Weihnachtsmann
2:59
Ferrari F8 Tributo im Test:Schneller als der Weihnachtsmann

Ferrari F8 Tributo im BLICK-Feiertagstest
Schneller als der Weihnachtsmann

Mit dem Ferrari auf Geschenkejagd? Schöne Bescherung!
Publiziert: 30.12.2020 um 08:30 Uhr
|
Aktualisiert: 30.12.2020 um 10:16 Uhr
Martin A. Bartholdi

Der Mythos Ferrari ist ungebrochen. Von den Boliden aus Maranello (I) träumt jeder Autofan und ihre Faszination ist hinlänglich bekannt.

Natürlich gehören die italienischen Sportwagen normalerweise auf die Rennstrecke oder zumindest auf kurvenreiche Landstrassen, wo sie ihre Performance ausspielen können. Nun will es der Zufall, dass wir den F8 Tributo kurz vor Weihnachten im Test haben. Und so möchten wir herausfinden, wie sich der rote Schlitten aus Italien bei der Geschenkejagd bewährt?

Besser im Freien parken

Die engen Parkhäuser meiden wir lieber. Mit 1,98 Metern ist der F8 Tributo ziemlich breit und seine 20-Zoll-Sportfelgen mit 5340 Franken auch kein Schnäppchen. Immerhin: Im Freien parken ist dank Rückfahrkamera (2310 Fr.) und Parksensoren (1300 Fr., leider nur hinten) kein Problem. Zudem soll ein Ferrari ja auch gesehen werden. So steht nun unserer Last-Minute-Geschenke-Jagd nichts mehr im Weg.

BLICK macht die Weihnachtseinkäufe dieses Jahr mit dem Ferrari F8 Tributo.
Foto: Martin A. Bartholdi
1/24
Ferrari F8 Tributo

Antrieb 3.9-V8-Twinturbo-Benziner, 720 PS (530 kW), 770 Nm@3250/min, 7-Stufen-Doppelkupplungsautomat, Heckantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 2,9 s, Spitze 340 km/h
Masse L/B/H = 4,61/1,98/1,21 m, 1435 kg, Ladevolumen 200 l
Verbrauch Werk/Test 12,9/13,0 l/100 km, 292/299 g/km CO2, Energie G
Preis ab 264'280 Fr., Testwagen 399'770 Fr. (inkl. Optionen: Karbon-Diffusor 10'100 Fr., Karbon-Motorabdeckung 8370 Fr., Karbon-Racingsitze 7800 Fr., Karbon-Seitenschweller 7360 Fr. u.a.)
Plus geniales Design, sensationelle Beschleunigung, ausgeklügelte Aerodynamik
Minus Preis, nicht sehr übersichtlich

Antrieb 3.9-V8-Twinturbo-Benziner, 720 PS (530 kW), 770 Nm@3250/min, 7-Stufen-Doppelkupplungsautomat, Heckantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 2,9 s, Spitze 340 km/h
Masse L/B/H = 4,61/1,98/1,21 m, 1435 kg, Ladevolumen 200 l
Verbrauch Werk/Test 12,9/13,0 l/100 km, 292/299 g/km CO2, Energie G
Preis ab 264'280 Fr., Testwagen 399'770 Fr. (inkl. Optionen: Karbon-Diffusor 10'100 Fr., Karbon-Motorabdeckung 8370 Fr., Karbon-Racingsitze 7800 Fr., Karbon-Seitenschweller 7360 Fr. u.a.)
Plus geniales Design, sensationelle Beschleunigung, ausgeklügelte Aerodynamik
Minus Preis, nicht sehr übersichtlich

Mehr

Nur übertreiben sollten wir es auf unserer Einkaufstour nicht. Denn welcher Ferrari ist schon für seinen grossen Kofferraum bekannt? Immerhin: der Laderaum ist etwas grösser als der Tank. Unter die Fronthaube passen 200 Liter. Das reicht für mehr als eine Krawatte von Armani, eine Handtasche von Gucci oder einen Lego-Bausatz aus dem Franz Carl Weber.

Anständig in der Stadt

Jetzt aber schnell nach Hause, bevor die restliche Familie ungeduldig vor dem Weihnachtsbaum wartet. Aus der Stadt schwimmt der F8 Tributo erstaunlich komfortabel mit dem Verkehr mit. Kein Ruckeln bei langsamer Fahrt. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet im Automatik-Modus überraschend sanft und wir rollen im 7. Gang bei Tempo 50 durch die City. Der V8-Twinturbo schnurrt unter der Glasscheibe im Heck erstaunlich zahm, ohne uns allerdings die Aufmerksamkeit vorzuenthalten, die wir in einem Ferrari erwarten. Zu unauffällig? Einfach runterschalten und schon faucht der 3,9-Liter-Motor aus der Titanium-Sportauspuffanlage (2170 Fr.).

Hungrig auf Kurven

Erst recht vorbei ist es mit der Zurückhaltung, wenn wir das Ortsschild passieren. 720 PS (530 kW) und 770 Nm katapultieren den F8 Tributo nur über die Hinterräder nach vorne. So jagt er in 2,9 Sekunden auf Tempo 100, ist in 7,8 Sekunden auf 200 und erst bei 340 km/h ist Schluss. Das wäre vielleicht sogar schneller als der Weihnachtsmann, wenn der nicht magische Unterstützung von Rudolf dem Rentier hätte und wir uns nicht an die Geschwindigkeitsvorschriften halten müssten.

Aber nicht die Tempolimits lassen uns die abendliche Weihnachtsfeier fast verpassen, sondern der Fahrspass. Ein kurvenreicher Umweg jagt den anderen, während das Getriebe nach unserem Schaltbefehl über die Wippen am Lenkrad die Gänge reinhämmert. Gleichzeitig lässt die ausgeklügelte Aerodynamik den F8 Tributo auf der Strasse kleben, und wir stechen präzise durch jede Kurve. Nur wenn wir etwas zu früh oder zu stark am Gas sind, meldet sich auch das Heck. Also Vorsicht am Gas – aber mit dem nötigen Können, macht das durchaus Spass.

Ein Wunschtraum

Die Realität holt uns aber schnell wieder ein. Obwohl sich der Ferrari F8 Tributo beim Weihnachtseinkauf schon fast als alltagstauglich herausstellt, wird er niemals zu unserem Alltag gehören. Denn bei Preisen ab 264'280 Franken kann er lange auf unserer Wunschliste stehen. So spendabel dürfte nicht mal der Weihnachtsmann sein.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?