Dacia Duster im Test
Der Kostnix kann was!

Die zweite Generation des Supergünstig-SUV Dacia Duster ist da. Wieso wir nicht «Billig-SUV» schreiben? Weil er günstig ist, aber weder billig aussieht noch so fährt.
Publiziert: 09.05.2018 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2019 um 13:24 Uhr
Dacia Duster
Foto: Jürg A. Stettler
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Timothy Pfannkuchen

Die Rückleuchten sinds: Wie man mit wenig Budget coole Optik zaubert, zeigt der Dacia Duster. Okay, die Rücklichter ähneln jenen des Jeep Renegade und sehen nach LED aus, sinds aber nicht. Aber was solls – bei dem Preis? Genau das haben sich seit 2010 bereits zwei Millionen Kunden gefragt. Der Duster kam zur rechten Zeit, früh im SUV-Boom. Und wertete den Namen der Renault-Tochter enorm auf. Der Nachfolger ist unwesentlich (auf 4,34 Meter Länge) gewachsen, hübscher und auch moderner – doch bleibt supergünstig.

Antrieb:1.5-R4-Turbodiesel, 110 PS, 260 Nm@1750/min, 6-Gang-Getriebe, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 12,4 s, Spitze 169 km/h
Masse::L/B/H 4,34/1,80/1,68 m, 1390 kg, Laderaum 467 bis 1614 Liter
Verbrauch: Werk/Test 4,7/5,3 l/100 km, 123/139 g CO2/km, Energie D
Preis: Ab 19'990 Franken. Basis (SCe 115, 115-PS-Benziner/4x2) ab 11'990 Franken
Plus: Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis, viel Platz, guter Komfort, sehr sparsam
Minus: Tristes Cockpit, nagelnder Dieselmotor
Ist günstig, sieht aber nicht billig aus: Der Dacia Duster der zweiten Generation.
Foto: Jürg A. Stettler

Verwöhnt zum Budgetpreis

Optisch wirkt er teurer, als er ist. Gut, klar sieht billig manchmal billig aus: Das schwarze Hartplastik des Cockpits ist sehr trist. Gesagt sei aber auch: Die Zeit offener Schrauben ist passé, alles ist solide, und an der Klimaautomatik gibts sogar Chromränder. Bedienrätsel gibts keine und auch kein Gefühl von Armut. Das Infotainment (Navi, DAB+) kann alles, auch Tempomat oder Totwinkelwarner sind da – und für 21'140 Franken mit Optionen hat das 4x4-Testauto von Keyless über Navi und Rundum-Kamera bis Sitzheizung alles drin.

Im Dacia Duster trifft Hartplastik auf eine gute Ausstattung.
Foto: Jürg A. Stettler

Spart am Sprit, nicht am Lärm

Okay, der 110-PS-Diesel tönt kalt, als werfe man den Traktor an. Aber dafür zieht er prima und spart (Test 5,3 l/100 km). Schade: Allrad und Automat sind nicht kombinierbar, die ersten zwei Gänge zu kurz übersetzt – und teils stört der Rotstift: Sitzheizungs-Schalter ohne Kontrolleuchte. Eine Hupe der Klangfarbe Spielzeugtröte. Aber wo sonst bekommt man zum Occasionstarif einen Familien-SUV? Tipp: 125-PS-Turbobenziner probieren.

Dank 4x4 und ausreichender Bodenfreiheit kommt der Duster auch durchs Gelände.
Foto: Jürg A. Stettler

Klar komfortabler geworden

Viel Platz gibts so oder so, angenehm gute Sicht nach draussen – und endlich auch eine ordentliche Federung: Der bisherige Duster war rustikaler. Der Nachfolger ist zwar keine weiche Sänfte und kein Sportler, aber ein gelungener Alltagsmix, der gut kurvt. Testfazit: Der Duster bietet nicht nur SUV-Basismobilität zum Basistarif, sondern ist ein richtig gutes Auto – das jetzt nicht mehr nur den Verstand anspricht und deutlich teurer wirkt, als es ist.

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