Mietauto für die Ferien
Auf günstigere Preise spekulieren bringt nichts

Die Mietwagenpreise sind weltweit seit Corona explodiert. Und bleiben auch in nächster Zeit hoch. Es lohnt sich deshalb nicht, das Mietauto kurzfristig zu buchen – mit der Hoffnung, so günstiger zu fahren.
Publiziert: 06.05.2022 um 11:04 Uhr
Raoul Schwinnen

Ein Preisvergleich des globalen Mietwagenanbieters Sunny Cars zeigt, dass sich das Angebot von Mietwagen in einigen Ländern seit Ausbruch von Corona verknappt und die Preise sich fast verdoppelt haben.

Lagen die durchschnittlichen Mietpreise von Sunny-Mietfahrzeugen in Spanien im April 2019 noch bei 226 Euro, betrugen sie letzten Monat 475 Euro. Also mehr als doppelt so viel. Noch viel extremer fiel die Mietwagen-Preisexplosion in Grossbritannien aus – vermutlich zusätzlich befeuert durch den Brexit stiegen die durchschnittlichen Sunny-Mietwagentarife auf der Insel im April 2019 von 304 Euro auf 922 Euro im letzten Monat – also mehr als eine Verdreifachung!

Der Vergleich in Zahlen

Wie hoch der durchschnittliche Warenkorb beim Mietwagenanbieter Sunny Cars im April 2019 vor Corona und im eben abgelaufenen April 2022 in den beliebtesten Ferienländern war, zeigt der folgende Vergleich.

Während der Corona-Zeit sind die Preise für Mietautos auf der ganzen Welt explodiert.
Foto: Stefan Grundhoff
1/8

April 2019 (in Euro)April 2022 (in Euro)
Spanien226475
Portugal292531
Griechenland285435
Italien347735
Frankreich315586
England304922
USA6081249
Kanada6891396
Südafrika483706

Thorsten Lehmann, Geschäftsführer von Sunny Cars stellt in jüngster Zeit und seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ein verändertes Konsumentenverhalten fest. «Wurden die Mietwagen bei uns im Februar noch rund 80 Tage vor Anmietung reserviert, lag die durchschnittliche Vorausbuchungszeit im abgelaufenen Monat April nur noch bei 66 Tagen», weiss Lehmann.

Angebot wird bereits knapp

«Eine gefährliche Tendenz», findet Thorsten Lehmann. Und er rät den Urlauberinnen und Urlaubern, sich ihren fahrbaren Untersatz für die kommenden Pfingstfeiertage und Sommerferien so früh wie möglich zu sichern. «Es ergibt keinen Sinn, mit Hoffnung auf wieder günstigere Preise mit der Reservation eines Mietwagens zuzuwarten.»

Und er warnt: «Die Kapazitäten vor allem in den beliebten Feriendestinationen für die näher rückenden Pfingsttage und Sommerferien werden sich weiter verknappen.» In einzelnen Zielgebieten sei die Situation bereits sehr eng. «Deshalb ist eher mit einem weiteren Anstieg der Mietwagenpreise für diesen Zeitraum als mit einer Reduktion der Tarife zu rechnen», vermutet Branchenexperte Lehmann.

Und so kann sich das weitere Zuwarten mit Buchen eines Mietwagens und Spekulieren auf bald wieder sinkende Mietpreise für die vermeintlichen Sparfüchse als ärgerliche Fehlkalkulation erweisen. Nämlich dann, wenn sie zwar auf der gewünschten Ferieninsel am Strand und unter Palmen sind, aber ohne Mietauto dastehen.

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