Fakten und Rekordzahlen
Das verrückte Spritjahr 2022

2022 war mit Blick auf die Spritpreise ein unerfreuliches Rekordjahr. Es gab nicht nur den höchsten Säulenpreis, sondern auch die meisten Preisänderungen seit eh und je. Blick liefert die vom TCS zusammengetragenen Zahlen und Fakten zum verrückten Spritjahr 2022.
Publiziert: 29.12.2022 um 12:25 Uhr
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Die Benzin- und Dieselpreise explodierten im Frühling und Frühsommer 2022 förmlich. Für Vielfahrer und Transporteure, aber auch für jede «gewöhnliche» Autofahrerin, die mit einem Verbrennerauto unterwegs war, bedeuteten die rekordhohen Spritpreise eine Belastung fürs Portemonnaie. Nicht selten reichte eine Hunderternote nicht mehr für eine ganze Tankfüllung.

Eine ähnliche Entwicklung gabs zuletzt 2008, als in vielen Regionen die mit den bekannten Fördertechniken maximal mögliche Ölfördermenge überschritten wurde und der Rohstoff knapp zu werden drohte. Durch neue Fördertechnologien wie Fracking trafen die damals düsteren Prognosen jedoch nicht ein.

Aus anderen Gründen als noch vor 15 Jahren spielte 2022 der Spritpreis wieder verrückt. Die Corona-Pandemie, die globale Versorgungskrise, tiefe Pegelstände auf den Flüssen und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine trieben die Preise stetig in die Höhe. Der TCS tauchte in die Spritpreis-Statistiken ein und förderte Erstaunliches zutage. Hier die – aus Autofahrersicht – unerfreulichen Rekorde des Spritjahres 2022.

Im Frühling und Frühsommer 2022 explodierten die Benzin- und Dieselpreise förmlich und erreichten neue Rekord-Höchststände.
Foto: STEFAN BOHRER
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Höchster Preis

Im ablaufenden Jahr 2022 wurden die höchsten je registrierten Treibstoffpreise notiert. Vom 16. bis 20. Juni betrug der durchschnittliche Preis für Bleifrei 95 2,31 Franken, für Diesel 2,40 Franken. Das bisherige Rekordhoch aus dem Jahr 2008, ebenfalls im Juni, lag bei einem Schnitt von 1,99 Franken für Bleifrei 95 beziehungsweise 2,27 Franken für Diesel.

Landesweit über 2 Franken

Erstmals in der Schweiz musste man für einen Liter Benzin Bleifrei 95 bei sämtlichen Tankstellen in unserem Land mehr als 2 Franken bezahlen (ausser bei einigen zollfreien Tankstellen). Beim bisherigen Höchstpreis im Jahr 2008 verlangten zwar auch viele Tankstellen mehr als 2 Franken pro Liter, viele Tankstellen blieben aber bewusst unter der «magischen» Grenze von 2 Franken.

Höchste Differenz

In diesem Jahr notierten wir in der Schweiz auch den höchsten Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel. So war vom 27. Oktober bis 1. November Diesel um 37 Rappen je Liter teurer als Benzin. Aktuell beträgt der Unterschied immer noch zwischen 25 und 30 Rappen. Warum dem so ist, liest du hier.

Meiste Schwankungen

Das Spritjahr 2022 war auch das Jahr mit den meisten Preisänderungen an den Tanksäulen. Alleine von Januar bis November waren 47 Preisänderungen zu verzeichnen. Im bisherigen Sprit-Rekordjahr 2008 waren es im selben Zeitraum 42 Preisänderungen.

Stärkster Anstieg

Mit vier Preiserhöhungen innerhalb von acht Tagen stieg der Benzinpreis Anfang März um 34 Rappen und der Dieselpreis gar um 41 Rappen je Liter. Den stärksten Aufschlag gabs am 9. März 2022 – damals stieg der Preis gleich um 20 Rappen. In den sechs Tagen danach folgten zwei Preissenkungen: Bei beiden Treibstoffen gingen die Preise um je 19 Rappen runter, ehe sie eine Woche später wieder um 8 Rappen je Liter in die Höhe kletterten.

Warum ist Diesel aktuell so viel teurer?
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