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Comparis-Studie: Auto-Abos attraktiver als Auto-Kauf
Flatrate fürs Auto

Das Auto im Flatrate-Abo ist längst Realität. Comparis hat acht Anbieter verglichen: Schon heute liegt der Mehrpreis gegenüber einem Autokauf teils bei nur mehr 37 Franken pro Monat – trotz höchster Flexibilität und voller Sorgenfreiheit.
Publiziert: 14.11.2019 um 01:36 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Autos im Flatrate-Abo statt per Kauf oder Leasing gelten als Zukunftsvision. Nur ists gar keine Vision mehr, sondern längst real: Mehr und mehr Anbieter wollen sich rechtzeitig ihr Stück vom künftigen Auto-Abo-Kuchen sichern: Autobauer, -importeure und -vermieter, Versicherer und, klar, Start-ups.

Der Schweizer Online-Vergleichsdienst Comparis.ch hat sich acht Anbieter – Auto Kunz, Carvolution, Clyde, FlatDrive, Hertz Minilease, Juicar und Sixt Unlimited sowie Upto – näher angeschaut und mit dem klassischen Barkauf (Der unter dem Strich ja stets kostengünstiger ist als Leasing!) verglichen.

Nur 37 Franken monatlich mehr

Das Ergebnis verblüfft: In der Vollkostenrechnung – Kauf und Amortisation, Sprit, Versicherung, Motorfahrzeugsteuer, Pneus, Service und Vignette bis Wertminderung – liegt der Mehrpreis gegenüber dem klassischen Autokauf schon heute bei 8 der 18 analysierten Angebote bei unter 100, bei vier sogar schon unter 50 Franken, in einem Fall gar bei nur 37 Franken pro Monat! Verglichen wurde anhand der auch vom TCS verwendeten Kostenrechnung mit 8,4 Jahren Nutzung anhand dreier Fahrerprofile.

Die Auto-Flatrate wird zur ernsten Alternative zum Autokauf.
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Aber am Ende ists ja teurer, oder? «Ja, aber Flexibilitäts- und Zeitgewinn machens attraktiv», erläutert Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer (33). Der Kunde müsse sich weder um Service noch Reparatur noch Pneus kümmern. Carvolution beispielsweise erledige den Radwechsel beim Kunden daheim. «Zudem kann das Auto nach der Mindestlaufzeit einfach abgegeben oder getauscht werden», so Auer.

Abos ab 400 Franken im Monat

Für Wenigfahrer (660 bis 900 km/Mon.) gehts unter 400 Franken im Monat los. Die Spanne reicht von Carvolution (Citroën C1, 396 Fr./Mon.) über Clyde (Seat Ibiza, 419 Fr./Mon.) und FlatDrive (Seat Ibiza, 440 Fr./Mon.) bis hin zu Upto (Nissan Micra, 549 Fr./Mon.) und Juicar (BMW i3, 689 Fr./Mon.).

Durchschnittsfahrer zahlen für 1000 bis 1750 Kilometer monatlich je nach Anbieter 439 bis 809 Franken für Autos vom Schlage Fiat 500 und Co.

An Vielfahrer richten sich Tarife wie Hertz Minlease bzw. Sixt Unlimited für 800 Franken (Toyota Yaris inkl. 4000 km) bzw. 1322 Franken (Mercedes A-Klasse inkl. 5000 km). Pro Kilometer gerechnet sinds hier 20 bis 53 Rappen.

Flexibilität grossgeschrieben

Ein Direktvergleich der Preise sei aber aufgrund der enormen Unterschiede der Abos «nur begrenzt möglich», betont Auer. Und warnt vor Zusatzkosten: Bei Auto Kunz oder Carvolution etwa zahlen neue Abonnenten 390 Franken Gebühr. Zudem seien Anbieter unterschiedlich flexibel. So gibts bei Hertz und Sixt keine Mindestlaufzeit, bei Juicar ists ein Monat, Auto Kunz, Clyde und FlatDrive haben drei und Carvolution und UpTo sechs Monate.

Je nach Anbieter können Kunden unterschiedlich oft das Auto wechseln. Die Kündigungsfrist liegt meist bei einem Monat – und kostenfrei retournieren liegt erst nach Ablauf der Mindestlaufzeit (keine bei Hertz und Sixt) drin.

Abos kommen in Fahrt

«Abo-Modelle stecken in der Schweiz noch in den Kinderschuhen, werden aber bald an Fahrt aufnehmen», resümiert Auer. Auch weil nach Cadillac oder Volvo auch Daimler oder Porsche mitmischen und Preise drücken dürften.

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