Wie oft waschen und mit welchem Programm?
So geht Autowäsche im Winter richtig

Streusalz, Schlamm und Dreck setzen bei Eis und Schnee unseren Autos zu. Wie wäscht man sie bei tiefen Temperaturen richtig? Mit diesen sieben Tipps sind Sie auch im Winter sauber unterwegs.
Publiziert: 23.01.2023 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2023 um 17:04 Uhr
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Jetzt im Winter bei Schmuddelwetter werden unsere Autos besonders schnell dreckig. Nässe auf den Strassen bindet Staub, der sich von Pneus aufgewirbelt auf Lack und Scheiben verteilt. Schlamm von unbefestigten Strassen, Streusalz und Dreck aus Pfützen sorgen für den Rest – eine dicke Schmutzschicht überzieht das Auto.

Und jetzt? Drauflassen sozusagen als Dreck-Schutzschicht und weil das Auto sowieso kurz nach der Wäsche wieder schmutzig wird? Oder sofort ab in die Waschstrasse? Ist Autowäsche bei Temperaturen unter 0 Grad Celcius überhaupt sinnvoll? Diese drei Weisheiten von gestern kannst du auf jeden Fall vergessen:

  • Saubere Autos sieht man besser: Dank Tagfahrlicht sind Autos auch dreckig heute sichtbar. Deshalb ist der Sichtbarkeitsvorteil eines frisch gewaschenen Autos unbedeutend.
  • Besser Hochdruckreiniger als Waschanlage: Früher kams vor, dass Waschstrassen mit den feinen Partikeln im Dreck den Lack stumpf schliffen. Bei modernen Textil-Waschanlagen ist das kein Problem mehr.
  • Streusalzreste müssen sofort runter: Früher waren Salzablagerungen auf der Karosserie und in den Hohlräumen Hauptverursacher von Rost – deshalb gabs die Empfehlung, im Winter häufiger als im Sommer zu waschen. Kein Thema, wenn der Lack Ihres Autos intakt ist: Moderne Lacke, Hochraumversiegelung und verzinkte Bleche schützen auch gegen Salz.

Mit diesen sieben Tipps waschen Sie Ihr Auto im Winter richtig:

Jetzt im Winter bei Schmuddelwetter werden unsere Autos besonders schnell dreckig. Drauflassen als Dreck-Schutzschicht? Oder sofort ab in die Waschanlage?
Foto: Thomas Meier
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  • So oft waschen wie im Sommer – immer dann, wenn man meint, es wäre mal wieder nötig. Oder man es leid ist, dass man sich Finger und Kleidung an der Karosserie ständig dreckig macht.
  • Keine Wäsche bei unter minus 10 Grad Celsius – sonst leidet der Lack. Wenn das bis zu 30 Grad Celsius warme Waschwasser aufs Auto trifft, setzts einen Temperaturschock bei Lack und Plastikteilen, weil sie sich schlagartig ausdehnen. Auf die Dauer kann das zu Rissen führen.
  • Bereiten Sie das Auto vor: Fenster und Schiebedach zu, am besten elektrische Heckklappe deaktivieren – so vorhanden. Scheibenwischer komplett ausschalten: Schlägt der Regensensor an und startet der Scheibenwischer, kann er von den Bürsten abgerissen werden.
  • Unbedingt Vorwaschen vor der Einfahrt in die Waschstrasse: An vielen Waschstrassen reinigt ein Mitarbeiter das Auto per Hochdruck vor und entfernt so den groben Dreck und Schnee- und Eisreste. Bietet die Waschstrasse diesen Service nicht an, sollte man selbst vor der Einfahrt in der Stützli-Waschbox groben Dreck absprühen. Sonst wirkt der in der Waschanlage wie Schleifpapier.
  • Im Winter am besten Waschstrasse oder Portal-Waschanlage: Klar könnte man auch selbst den Hochdruckreiniger schwingen – aber das ist kein Spass mit klammen Fingern. Wer dann schnell fertig werden will, ist weniger sorgfältig – von der Unfallgefahr wegen Eisglätte in der Waschbox ganz zu schweigen.
  • Das günstigste Waschprogramm genügt: Heisswachs und Unterbodenschutz sind Luxus – und gehen ins Geld. Das einfache Programm reicht vollauf, wenn man im Frühjahr sich Lack und Unterboden genau anschaut und dann konservieren lässt.
  • Und nicht ärgern, wenn das saubere Auto im Nullkommanichts wieder eingesaut ist. Das lässt sich im Winter nicht verhindern.
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