Weltpremiere Rolls-Royce Spectre
Der Geist von 007

Bei Spectre denken vermutlich viele an den gleichnamigen Bond-Streifen mit 007-Darsteller Daniel Craig. Jetzt nennt Rolls-Royce sein erstes, rein elektrisches Modell ebenfalls Spectre – zu Deutsch Gespenst.
Publiziert: 19.10.2022 um 05:18 Uhr
Stefan Grundhoff

Wir reiben uns die Augen: Auf den ersten Blick glauben wir, bei der Enthüllung des neuen Rolls-Royce Spectre einen Wraith vor uns zu haben. Doch obwohl die Proportionen tatsächlich übereinstimmen, werden die Verantwortlichen von Rolls-Royce nicht müde zu betonen, dass der Spectre ein komplett neues Auto sei – natürlich elektrisch, elegant und sündhaft teuer.

Genau genommen ersetzt der neue Spectre nicht den Wraith, sondern das elegante Phantom Coupé. «Der Spectre zeigt, wie perfekt unsere Marke für die Elektrifizierung geeignet ist. Sein vollelektrischer Antriebsstrang wird den anhaltenden Erfolg und die Relevanz der Marke sicherstellen. Gleichzeitig stärkt er alle Merkmale, die einen Rolls-Royce zu einem Rolls-Royce machen», schwärmt Rolls-Royce-CEO Torsten Müller-Ötvös.

Fast drei Tonnen schwer

Wie der Wraith ist auch der neue Spectre ein elegant gezeichneter Fastback mit markanter Front, mächtigen 23-Zoll-Rädern und sanft auslaufendem Heck. Seine Dimensionen sind schlicht gigantisch. Radstand: 3,21 Meter. Fahrzeuglänge: 5,45 Meter. Gewicht: durch den Allradantrieb und das über 100 kWh grosse Akkupaket im Unterboden knapp unter drei Tonnen. Immerhin: Die serienmässige Allradlenkung sorgt dafür, dass sich der Wendekreis des kolossalen Coupés auf akzeptable 12,7 Meter reduziert und sich das Fahrzeug einigermassen handlich manövrieren lässt.

Der neue, rein elektrische Rolls-Royce Spectre erinnert optisch stark an das ...
Foto: ZVG.
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520 Kilometer Reichweite

Die elektrische Reichweite des 585 PS (430 kW) und 900 Nm starken Spectre soll – nicht zuletzt dank glattem Unterboden und einem cW-Wert von guten 0,25 – bei 520 WLTP-Kilometern liegen. Aus dem Stand beschleunigt das Elektro-Coupé in knapp 4,5 Sekunden auf Tempo 100, und bei 250 km/h Spitze wird elektronisch abgeregelt. Torsten Müller-Ötvös zum Charakter des neuen Modells: «Der Spectre ist in erster Linie ein Rolls-Royce – und erst in zweiter Linie ein Elektrofahrzeug. Er öffnet ein neues Kapitel für unsere Marke, unsere Kunden und für die Luxusindustrie. Ich glaube, der Spectre ist das perfekteste Produkt, das Rolls-Royce je produziert hat.»

Der Innenraum des ersten rein elektrischen Rolls-Royce präsentiert sich überraschend klassisch. Displays, Applikationen und Bedienelemente kennen wir ähnlich bereits aus den aktuellen Modellen. Der bekannte Sternenhimmel wird um eine LED-Sternenlandschaft in den Tür- und Seitentafeln ergänzt.

Verkaufsstart des umgerechnet rund 400’000 Franken teuren Spectre ist erst im Herbst 2023. Reservierungen werden jedoch ab sofort angenommen – und wer zu den ersten Besitzern eines Elektro-Rolls-Royce gehören will, sollte sich wohl besser beeilen.

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