Überarbeiteter Rolls-Royce Cullinan
Luxus-SUV fährt in die zweite Runde

Rolls-Royce überarbeitet den derzeit teuersten Geländewagen der Welt dezent und spendiert dem Cullinan ganz nebenbei eine noch schwärzere Seele. Wir haben alle Infos zur zweiten Serie des Luxus-SUVs.
Publiziert: 16.05.2024 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2024 um 13:34 Uhr
Stefan Grundhoff

Rolls-Royce überarbeitet den Cullinan. Der 2018 vorgestellte 5,34 Meter riesige Cullinan war der erste SUV der britischen Marke – und ein voller Erfolg. Doch wer sich nach dem Elektrocoupé Rolls-Royce Spectre auf neue Antriebe, Elektrifizierung und einen Designsprung gehofft hat, der kennt den Autobauer aus Goodwood (UK) schlecht: Er hält auch jene Kundinnen im Blick, die bereits einen Rolls fahren – denn deren Autos dürfen unter keinen Umständen schlagartig älter aussehen, wenn eine frische Modellversion auf die Strassen rollt.

Optisch gibts flachere Scheinwerfer mit nach unten gezogenem Tagfahrlicht. Zudem leuchtet zum ersten Mal der prominente Kühlergrill, womit der Luxus-SUV nachts wie ein Stormtrooper à la Star Wars ausschaut. Am Heck bleiben die optischen Änderungen ebenfalls minimal – so gibts eine neue Stossstange und grössere Auspuffblenden. Auch die Felgen fallen mit 23 Zoll grösser aus als bisher.

In Schwarz noch böser

Änderungen beim Antrieb wie reduzierter Verbrauch, ein Hochvoltnetz oder gar eine Hybridisierung? Fehlanzeige: Unter der Haube steckt weiterhin der 571 PS (420 kW) starke V12-Motor, für den es bei allem Luxusambiente auf und abseits befestigter Pisten kein Halten gibt. Der Verbrauch ist mit 16 bis 16,8 Litern Benzin auf 100 Kilometern gewaltig – stören wird das keinen Kunden.

Facelift fürs den extra-luxuriösen SUV von Rolls-Royce: Optisch gibt es beim neuen Cullinan nur leichte Retuschen an Front.
Foto: Rolls-Royce
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Wem der Cullinan nicht ungewöhnlich genug sein mag, steigt ins Grosse Schwarze: Mit der Black-Badge-Baureihe lockte die BMW-Tochter schon bisher neue Kunden an, die es gerne jünger, wilder und düsterer mochten. Viel geändert hat sich auch beim Black Badge nicht. Unverändert bietet der über 2,5 Tonnen schwere Allradkoloss einen 600 PS (441 kW) starken V12 und ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmeter.

Interieur mit bis zu 2,2 Millionen Stichen

Umso wichtiger sind bei Rolls-Royce die Details: Wie eine neue Lederperforation, die von den Formen und Schatten der Wolken über Goodwood inspiriert sein soll. Die je Auto insgesamt 408’284 winzigen Löcher sorgen neben der ungewöhnlichen Optik für eine Klimatisierung der Bestuhlung. Auf Wunsch werden Sitze und Verkleidungen auch mit einem Stoff aus natürlichen Bambusfasern bezogen. Dieses Material mit der Bezeichnung Duality Twill kann je nach Kundenwunsch aus bis zu 2,2 Millionen Stichen und 18 Kilometer Faden bestehen.

Hinter dem Lenkrad befindet sich ein Digitalcockpit, das neue Infotainment stammt aus dem Spectre. Zudem gibts zwei Bildschirme im Fond und eine Musikanlage mit 1400 Watt Leistung. Perfekt abgestimmt darauf: der beleuchtete Cullinan-Schriftzug vor dem Beifahrer mit seiner filigranen Cityscape-Grafik auf 7000 Elemente. Wer lieber ein eigenes Motiv eingearbeitet sehen möchte: Den Wünschen sind kaum Grenzen gesetzt. Das gilt auch für den Preis, der wohl bei mindestens 400’000 Franken starten dürfte.

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