Schweizer Schaffen an der CES 2020
Der Flugzeugcontainer kommt auf die Strasse

Die Schweizer Firma Rinspeed will ihr modulares Fahrzeug-Konzept mit unabhängigem Skateboard und Pod bald auf die Strasse bringen. An der CES ist der nächste Evolutionsschritt, der günstigere Metrosnap, zu sehen.
Publiziert: 08.01.2020 um 08:19 Uhr
Martin A. Bartholdi

Schon lange ist auch die Schweiz an der grössten Tech-Messe der Welt vertreten. Autovisionär Frank M. Rinderknecht (64) aus Zumikon ZH ist mit seiner Firma Rinspeed regelmässig an der CES in Las Vegas vertreten und überrascht dort jeweils mit einem neuen Konzeptfahrzeug.

Seit drei Jahren hält er nun aber am Konzept eines modularen Fahrzeugs fest. Dieses besteht aus einem autonomen Fahrwerk – genannt «Skateboard» – und dem separaten Aufbau «Pod», der je nach Bedarf eine Passagierkabine oder auch nur ein Warencontainer sein kann.

Einfacher wechseln

Während Rinspeed jedes Jahr eine weiterentwickelte Studie zeigt, arbeitet man parallel im Hintergrund daran, das System zur Serienreife zu bringen. Hauptproblem sind die Kosten. Mit dem neuen Metrosnap, den Rinspeed heuer an der CES zeigt, soll das System nun aber wirtschaftlicher werden.

Rinspeed enthüllt an der CES in Las Vegas die dritte Evolution seines modularen Fahrzeugkonzepts.
Foto: Werk
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Kernpunkt ist das neu entwickelte Wechselsystem. Dabei liess sich Rinderknecht von der Luftfahrt inspirieren, deren System global unter allen möglichen Bedingungen und Wettereinflüssen erprobt ist. Es überrascht daher nicht, dass die Aufbauten des Metrosnap an Flugzeugcontainer erinnern. Das neue System ermöglicht ein einfaches, schnelles, sicheres und preisgünstiges Wechseln der Pods.

Modulare Vorteile

Dieses neue System liess der Zumiker Tüftler bereits patentieren. «Der entscheidende Schritt Richtung Serie ist nun getan», sagt Rinderknecht zuversichtlich. Er sieht im modularen Konzept, die Lösung für viele Mobilitätsfragen der Zukunft.

Einerseits können die Fahrwerke länger eingesetzt werden, weil deren Technik weniger schnell veraltet, als die Elektronik und Computertechnologie der Aufbauten. Gleichzeitig können die Aufbauten den jeweiligen Bedürfnissen angepasst und vorübergehend lokal stationiert werden, ohne das Fahrwerk zu blockieren. Rinderknecht hofft, so staugeplagte Städte aber auch die Umwelt zu entlasten.

Zusammen stromern

Der Metrosnap fährt – natürlich – rein elektrisch. Um weniger Zeit beim Laden zu verlieren, verfügen «Skateboard» und «Pod» je über eine Batterie. Die Idee: Der Aufbau wird während der Reinigung und dem Beladen geladen, und lädt später auch den Akku des Fahrwerks. So muss dieses nicht mehr extra zum Laden geparkt werden.

Im März wird der Metrosnap von Rinspeed dann auch in der Schweiz am Genfer Autosalon zu sehen sein.

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