Neuer Tesla-Jäger Lucid Air
Dieses E-Auto kommt über 800 Kilometer weit

Keiner kommt weiter! Lucid Motors will schon nächstes Jahr ein Elektroauto mit über 800 Kilometer Reichweite auf den Markt bringen. Das schafft nicht mal Tesla.
Publiziert: 13.08.2020 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 17:12 Uhr
Martin A. Bartholdi

Sorgt die Formel E nächstes Jahr erstmals für einen grossen Durchbruch bei der Elektromobilität? Die US-Firma Lucid Motors baut zusammen mit McLaren und Sony die Batterien für die Formel E. Nächstes Jahr wollen die Amis ihr erstes E-Auto auf den Markt bringen, dessen Akku von den Erfahrungen in der Formel E profitiert. Das Resultat ist eine Reichweite von 517 Meilen (832 km).

Dabei handelt es sich nicht einfach um eine Fantasiezahl, die Lucid Motors verbreitet. Der künftige Tesla-Jäger hat diese Reichweite zusammen mit dem US-Ableger der deutschen Forschungsgesellschaft für Energietechnik und Verbrennungsmotoren (FEV) in Auburn Hills ermittelt. Dafür haben sie den amerikanischen Testzyklus für die Ermittlung des Werkverbrauchs bei Benzin- und Dieselautos sowie der Reichweite bei E-Autos verwendet.

Weiter als Tesla

Dieser Testzyklus ergibt für Teslas Model S beispielsweise eine Reichweite von 402 Meilen, was 646 Kilometern entspricht. Der europäische Testzyklus WLTP bescheinigt dem Model S eine Reichweite von 610 Kilometern. Damit dürfte der Lucid Air gemäss WLTP immer noch eine Reichweite von rund 786 Kilometern haben!

Die Elektrolimousine Lucid Air soll nächstes Jahr auf den Markt kommen.
Foto: Werk
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Der Porsche-Trick

Ein Grund für diesen Fortschritt bei der Reichweite dürfte sicher in der Batterie liegen. Diese profitiert bei Sicherheit, Leistung und Energiedichte von der Formel E. Weiter setzt Lucid auf eine 900-Volt-Architektur. Zum Vergleich: Alle anderen E-Autos haben eine Spannung von 400 Volt, nur Porsche setzt beim Taycan auf 800 Volt.

Das hat drei Vorteile: Erstens lässt sich an einer entsprechenden Ladesäule schneller laden; zweitens sind die Stromkabel dünner und leichter, was Gewicht spart und mehr Spielraum beim Design, Innenraum und der Aerodynamik gibt; und drittens hat das System mehr Leistung.

Wie seriös ist Lucid?

Weitere Einblicke in die Elektrolimousine Air will Lucid Motors erst Anfang September geben. Dann will der Tesla-Jäger sein Serienmodell vorstellen. Vielleicht erfahren wir dann auch, wieso sich der Air um drei Jahre verzögert hat. Denn eigentlich sollte er schon 2018 auf den Markt kommen. Genau damals ist Lucid allerdings die Partnerschaft mit McLaren und Sony für die Formel E eingegangen.

Diese Partnerschaft spricht für die Seriosität des Projekts. Auch dass der Geschäftsführer und Chefingenieur von Lucid, Peter Rawlinson, auch Chefingenieur von Teslas Model S war. Er weiss also, was er tut.

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