Neue Infos und Bilder zur Elektro-Limousine Ioniq 6
Das kann Hyundais neuer Super-Stromer

Der futuristische Ioniq 5 war für Hyundai ein grosser Wurf. Jetzt legen die umtriebigen Südkoreaner bereits die Elektro-Limousine Ioniq 6 nach. Dank ausgefeilter Aerodynamik kommt sie weiter als die meisten Stromer auf dem Markt.
Publiziert: 14.07.2022 um 19:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2022 um 19:40 Uhr
Andreas Engel

Hyundai setzt seine Elektro-Offensive fort: Mit dem Ioniq 6 folgt auf den futuristisch gezeichneten Crossover Ioniq 5 im letzen Sommer nun eine Limousine. Und auch der 6er macht wieder durch moderne Optik von sich reden. Hyundai spricht von einem elektrifizierten Streamliner mit Designanleihen an die Technik der 1930er-Jahre, dessen Silhouette aber eine neue Design-Ära einläuten soll.

Das kann man wohl sagen: Der Ioniq 6 übernimmt wie schon der 5er die LED-Lichtsignatur im Pixel-Style, streckt sich mit seiner bogenförmigen Seiten- und Dachlinie aber deutlich mehr in die Länge. Der Ioniq 6 ist 4,86 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Das Design erinnert uns an eine Mischung aus einem in die Länge gezogenen VW Käfer und das viertürige Mercedes-Coupé CLA. Beim Heck gehen die Südkoreaner noch einen Schritt weiter. Mit den Kurven im Design, dem hochgezogenen Diffusor und dem abfallenden Spoiler könnte der Ioniq 6 von hinten betrachtet auch ein futuristisch gestylter Porsche 911 sein.

Über 600 Kilometer Reichweite

Das besondere Design macht den Ioniq 6 aber nicht nur zum Hingucker, sondern hat auch aerodynamische Vorteile. Der tiefe cW-Wert von nur 0,21 soll bestenfalls für einen Verbrauch von nur 14 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer sorgen – weniger schafft aktuell kaum ein Stromer auf dem Markt. Mit dem grösseren 77,4-kWh-Akku sollen so bis zu 610 Kilometer Reichweite drinliegen. Auch das wäre in dieser Klasse ein Bestwert.

Hyundai spricht beim neuen Ioniq 6 von einem elektrifizierten Streamliner mit Designanleihen an die Technik der 1930er-Jahre, dessen Silhouette aber eine neue Design-Ära einläuten soll.
Foto: Hyundai
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Das Topmodell des Ioniq 6 wird dank der beiden E-Motoren – je einer an Vorder- und Hinterachse – über Allradantrieb verfügen und eine Spitzenleistung von 239 kW (325 PS) und 605 Nm Drehmoment haben. Damit sollen aus dem Stand in 5,1 Sekunden 100 km/h erreicht werden. Des Weiteren wird der Ioniq 6 auch mit einer kleineren 53-kWh-Batterie und Heckantrieb angeboten.

Schnellladen bis 350 kW

Wie schon der Ioniq 5 verfügt auch die Elektro-Limousine über ein 800-Volt-Bordnetz, das DC-Schnellladen mit bis zu 350 kW ermöglicht. Damit dauert das Laden des Akkus von zehn auf 80 Prozent bestenfalls nur 18 Minuten. Ebenfalls Standard ist die sogenannte Vehicle-to-load-Funktion: Damit können Elektro-Geräte jeglicher Art – von der Kaffee-Maschine bis zum E-Bike – mit einem speziellen Adapter über die Ladebuchse mit Strom versorgt werden.

Innen kommt den Passagieren der lange Radstand von 2,95 Meter zugute. Hyundai spricht marketingwirksam vom «persönlichen mobilen Studio», in dem sich nicht nur fortbewegt, sondern auch gearbeitet, gechillt oder geschlafen werden kann. Die im Gegensatz zum Ioniq 5 durchgängige Mittelkonsole wurde so gestaltet, dass darauf problemlos Laptops abgestellt werden können. Optional sind Komfort-Liegesessel erhältlich, in denen sich beim Laden auch ein Nickerchen machen lässt. Der Kunde hat dabei die Wahl zwischen ökologisch hergestellten Ledersitzen oder Stühlen und Verkleidungen aus recycelten PET-Flaschen.

Sound wie im Raumschiff

Und auch Technik ist reichlich verbaut: 12 Zoll grosse digitale Instrumente werden durch einen ebenso grossen Touchscreen fürs Infotainment ergänzt. Darunter durchzieht ein schmales Band von Lüftungsdüsen den Innenraum. Unter diesen gibts weitere Touch-Schaltflächen für Direktfunktionen und die Klimaanlage. Auffällig: Statt Aussenspiegel gibts Kameras und Bildschirme – auch das hat aerodynamische Vorteile. Ein weiteres besonderes Feature ist das Ambientelicht mit einem Spektrum aus 64 Farben, das sich der gefahrenen Geschwindigkeit anpasst und so dem Fahrer optisch signalisiert, wie schnell er unterwegs ist. Ausserdem ist für den Ioniq 6 das «Active Sound Design»-System erhältlich, das den Innenraum je nach Fahrsituation in raumschiffartige Klänge hüllt.

Die Produktion des Hyundai Ioniq 6 soll im dritten Quartal 2022 anlaufen, die ersten Fahrzeuge werden wohl Ende Jahr den Weg nach Europa finden. Zu welchen Preisen, ist allerdings noch offen. Ausgehend vom technisch verwandten, aber kleinere Ioniq 5 tippen wir auf einen Start-Preis knapp über 50'000 Franken.

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