Neuer Plug-in-Hybrid XM enthüllt
BMW zeigt irren Power-SUV

BMW lässt alle Bescheidenheit fallen. Zum 50. Jahrestag darf die Sportabteilung M GmbH wieder ein eigenes Auto entwickeln. Der 653 PS starke XM soll nicht an Audi und Mercedes, sondern Ferrari und Lamborghini gemessen werden.
Publiziert: 30.09.2022 um 19:43 Uhr
Stefan Grundhoff

Mit dem XM beschliesst BMWs Sporttochter das Jubiläumsjahr. Vor 50 Jahren wurde die M GmbH gegründet. Um dieses Jubiläum zu feiern, durfte die Sporttochter erstmals seit dem M1 vor 44 Jahren wieder ein komplett eigenständiges Modell entwickeln. Zum XM gibts also kein BMW-Schwestermodell mit dezenterer Leistung und Optik.

Nach dem flachen M1 kommt nun ein 5,11 Meter langer bulliger SUV. Er verfügt nicht etwa dem Zeitgeist entsprechend einen reinen E-Antrieb, sondern kommt als teilzeitstromender Plug-in-Hybrid. Sein Elektromotor dient aber nur zweitrangig dem guten Gewissen durchs elektrische Fahren. Er soll vor allem die Performance verbessern – so wie auch Ferrari beim SF90 oder Porsche bei den Plug-in-Modellen von Panamera und Cayenne die Elektrifizierung einsetzen.

Rasanter Riese

Im XM kombiniert BMW M einen schon 489 PS (360 kW) starken 4,4-Liter-V8-Biturbo mit einem Elektromotor, der zusätzliche 197 PS (145 kW) beisteuert. Das führt zu einer Systemleistung von 653 PS (480 kW) bei einem maximalen Drehmoment von 800 Nm. Damit sprintet der 2,7-Tonnen-Koloss in 4,3 Sekunden auf Tempo 100 und soll sich gerade mal 1,5 Liter je 100 Kilometer einverleiben – wie immer bei Plug-ins nur mit beim Start vollen Akkus und auf den ersten 100 Kilometern. Davon kann der XM mit einer Akku-Kapazität von 25,7 Kilowattstunden (kWh) nach WLTP-Norm 88 Kilometer rein elektrisch zurücklegen.

Nächsten Frühling startet der Plug-in-Hybrid-SUV BMW XM.
Foto: Enes Kucevic Photography
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Für die später folgende Red-Label-Edition legen die M-Ingenieure nochmal eine Schippe nach und holen 748 PS (550 kW) und 1000 Nm aus dem Hybrid-Antriebsstrang. Das soll nicht etwa Käufer von Audis RS Q8 oder des Mercedes-AMG GLS ansprechen, sondern jene im Nahen Osten und China, die sonst ein Auge auf Lamborghini Urus oder Ferrari Purosangue werfen würden.

Bulliger Auftritt

Diese Kundschaft verlangt aber auch ein ansprechendes Design. Der XM hält sich stark an die im letzten November enthüllten Studie – aber ohne überdimensionierte Mega-Niere! Im Powerhybrid passen sich die zwei Kühleröffnungen harmonisch in die bullige Front ein und sind kein Störelement. Dennoch tritt der XM alles andere als zurückhaltend auf. Dafür sorgen Spoiler, ein wuchtiges Heck und 23-Zoll-Räder. Dazu verpasst BMW dem Plug-in-Hybrid-SUV eine Luxusausstattung vom feinsten bei einem Ladevolumen von 527 bis 1820 Liter. Den Abschluss macht ein Hightech-Paket fürs Fahrwerk mit Wankstabilisierung, Allradlenkung und einem M-spezifischen Allrad, der sehr hinterradbetont abgestimmt ist.

So stattlich Design und Ausstattung sind, ist auch der Preis: Der BMW XM kostet ab 181'900 Franken! Die neue Krönung der BMW-Modellpalette rollt nächsten Frühling an den Start; der XM Red Label mit Leistungsplus folgt im Herbst.

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