Maserati Levante erstmals gefahren
Vom Lüftchen zum Sturm

Levante? Levante! So heisst der erste SUV aus dem Hause Maserati. An Vielseitigkeit mangelts dem Italiener so wenig wie an Luxusflair – und am markentypisch aufregenden Motorensound.
Publiziert: 17.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:45 Uhr
Vom Lüftchen zum Sturm
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Maserati Levante erstmals gefahren:Vom Lüftchen zum Sturm
Andreas Engel

Ein Maserati im Gelände? Noch vor wenigen Jahren undenkbar. Doch in Zeiten, in denen kein Segment so boomt wie das der SUV, kommen auch die für röhrende Sportwagen und edle Limousinen renommierten Italiener nicht um einen trendigen Crossover umher.

In Zukunft soll der SUV des Hauses die Hälfte aller Verkäufe ausmachen. «Wir decken nun 100 Prozent des Luxussegments ab», betont Maserati-Boss Harald Wester und ergänzt: «Der Levante ist 100 Prozent SUV – und 100 Prozent Maserati.»

Maserati Levante
Foto: Werk
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Gediegen und geräumig

Levante? Der Name soll seinen Charakter widerspiegeln. Der Levante ist nach einem mediterranen Wind benannt, der sich vom Lüftchen zum Sturm entwickeln kann. Optisch scheints, als könne er mit seinem mächtigen Chrom-Grill unvermittelt Kleinwagen ansaugen, um sie aus der vierflutigen Auspuffanlage am dezenten Heck wieder auszuspucken. Im Innenraum gehts standesgemäss zu.

Die Nase riecht feines Leder, die Hände berühren Glanzlack oder den 8,4-Zoll-Touchscreen. Der kommt zwar nicht ans Niveau der deutschen Konkurrenz heran, sorgt aber für modernes Flair. Nicht riesig, aber ordentlich, ist das Platzangebot im Fond und im Kofferraum. Letzterer öffnet neu auch per Fusskick und packt 580 Liter.

Mit seinem SUV Levante folgt auch Maserati dem Ruf der Natur und der Kundschaft.
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Aus mild wird wild

Doch ein Maserati wäre kein Maserati ohne sein bei Ferrari gebautes Aggregat. Im Topmodell lauert ein Dreiliter-V6-Benziner auf den Druck des Startknopfs – die Daten (430 PS, 580 Nm) versprechen schon auf dem Papier Power. Nach dem Einsteigen hebt sich der Levante – die 20 Zentimeter Bodenfreiheit variieren dank serienmässiger Luftfederung je nach Fahrmodus.

Der V6 brummelt anfangs im Hintergrund, das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt und bügelt löcherige Landstrassen locker weg. Das ändert sich in «Sport»: Jetzt senkt sich der «Masi», strafft das Fahrwerk und die Muskeln. Nun meldet sich der V6 mit Fauchen, Schreien und Sägen zu Wort.

Den Sprint auf Tempo 100 schaffen die 2,1 Tonnen in 5,2 Sekunden (Spitze 264 km/h). Selbst optimale Gewichtsverteilung (50:50) kann das Gewicht in Kehren nicht ganz kaschieren, aber für fünf Meter Länge fühlt sichs doch erstaunlich agil an.

Natürlich verfügt der Levante als Maserati über einen Sportmodus, doch als richtiger SUV kann er auch auf Gelände-Fahrten abgestimmt werden.
Foto: Werk

Jedem sein Levante

Doch der Levante kann noch mehr: zum Beispiel dank zweier Offroad-Modi auch im Gelände eine gute Figur machen. Oder mit dem bärenstarken, nur etwas synthetisch klingenden V6-Turbodiesel (275 PS, 600 Nm) richtig vernünftig sein (Normverbrauch 7,2 l/100 km).

Der Selbstzünder startet erst im Juli ab 75'900 Franken, der Benziner bereits nächsten Monat ab 94'700 Franken. Wer es noch sparsamer oder sportlicher will, muss sich noch gedulden: Ab 2018 wird der Levante auch als Plug-in-Hybrid angeboten; ein V8-Motor soll in der Zwischenzeit ebenfalls folgen.

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