Limousinen waren vorgestern

Die Schweiz ist ein SUV-Land

Jahrzehntelang war das Strassenbild auf der ganzen Welt von prächtigen Limousinen geprägt. Wer es sich leisten konnte und etwas auf sich hielt, fuhr ein Fahrzeug der Mittel- oder Oberklasse mit elegantem Stufenheck. Seit Anfang der 2000er-Jahre ändert sich dieses Bild – auch in Europa: Klassische Limousinen werden immer mehr von den in alle Segmente vordringenden SUV verdrängt.

Bestseller in Deutschland und der Schweiz

In Deutschland etwa, dem grössten europäischen Automarkt, haben die multifunktionalen Crossover mit über 820'000 verkauften Fahrzeugen 2017 erstmals die sonst unangefochtene Kompaktklasse (802'000 Autos) überholt. Der Marktanteil der SUV lag mit 23,8 Prozent auf neuem Rekordhoch.

Noch krasser das Bild in der Schweiz: Bei uns ist inzwischen fast jedes dritte verkaufte Auto ein SUV – Tendenz weiter steigend. Kein Wunder, tummeln sich unter den zehn meistverkauften Modellen der Schweiz schon jetzt fünf SUV (siehe Tabelle unten).

SUV kurbeln Verkaufszahlen an

Besonders Premium-Hersteller wie Audi, BMW, Mercedes und Volvo profitieren vom Boom. Doch auch in der Mittelklasse sind SUV die neuen Heilsbringer. Bei VW etwa ist der neue Tiguan (1372 Verkäufe) mittlerweile am Dauer-Bestseller Golf (1868) dran. Bei Hyundai sind mit dem Kona (469) und dem Tucson (567) gleich zwei SUV vorne in der Verkaufsstatistik. Und auch bei Ford, Mazda, Nissan, Opel, Peugeot oder Renault führen SUV die Ranglisten an.

Folgen für die Umwelt?

Auf die Umwelt haben SUV allerdings wesentliche Nachteile: Da sie meist grösser und schwerer sind als ihre tiefergelegten Klassen-Pendants, brauchen sie auch mehr Sprit und belasten so die CO₂-Flottenbilanz stärker. Die Lösung präsentieren die Hersteller aber gleich selbst, indem viele neu vorgestellte SUV bald als Elektroversion auf den Markt kommen.