Das Elektroauto der Zukunft?
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Honda e Prototype:Das Elektroauto der Zukunft?

Honda e Prototype schon gefahren
Der Stromer der Zukunft?

Der knuffige Honda e Prototype war einer der Stars von Genf. Die Besucher scharten sich um den japanischen City-Stromer. Im nächsten Jahr rollt er mit 200 Kilometern Reichweite in die Schweizer Städte. BLICK durfte im Prototypen schon eine erste Testrunde drehen.
Publiziert: 02.07.2019 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2019 um 11:46 Uhr
Martin A. Bartholdi

2020 wird das Jahr der Elektroautos. Praktisch jeder Hersteller lässt mindestens ein Modell vom Ladekabel. Ein echter Hingucker wird der Honda e Prototype: ein knuffiger, kleiner Würfel mit glatten Flächen und weichen Kanten. Schon jetzt ein Charakterkopf wegen seiner schwarzen Balken, die vorne und hinten die Leuchten einfassen. Die Serienversion wird erst im Herbst an der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt enthüllt. «Aber das Design bleibt so», sagt Projektleiter Hitomi Kohei.

Digital zurückblicken

Das gilt auch für die Kameras anstelle der Rückspiegel. Dieses Gadget bietet sonst nur der Audi E-Tron, und im Honda sind die Bildschirme erst noch besser platziert, stelle ich beim Einsteigen in den zu 95 Prozent fertigen Prototypen erfreut fest. Die Seitenkamera-Screens liegen auf einer Höhe mit den restlichen Bildschirmen in etwa dort, wo sich auch die Spiegel befinden würden. Ich setze mich auf die bequemen Stoffsitze und fühle mich gleich wohl. Auf dem Beifahrersitz nimmt Kohei Platz und erklärt mir die kurze Proberunde auf der Honda-Teststrecke in Erlensee (D): Beschleunigung, Kreisel, langgezogene Rechts-links-Kombination, Slalom und Wendekreis ausprobieren.

Vernünftiger Fahrspass

Am Anfang der Geraden trete ich aufs Gaspedal. Der Elektromotor mit 110 kW (150 PS) und 300 Nm tritt flott an, drückt mich aber nicht annähernd so vehement in den Sitz wie bei Tesla. «Wir wollten eine geschmeidige Beschleunigung erreichen», erklärt Kohei. «Deshalb ist auch der Unterschied im Sport-Modus nur sehr gering.» Zu gering, finde ich nach dem zweiten Durchgang. Die Abstufung könnte etwas grösser sein. Sonst hinterlässt der Honda e auf der Schnupperrunde aber einen guten ersten Eindruck: Tolle Strassenlage, präzise Lenkung und nur 8,6 Meter Wendekreis.

Honda schickt nächsten Frühling einen City-Stromer auf Basis des e Prototype auf die Strasse.
Foto: Werk
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Pendler der Zukunft

Zur Reichweite hat Honda noch keine verbindliche Aussage und gibt sie mit über 200 Kilometern an. Nicht gerade üppig. «Mehr Reichweite bedeutet, eine grössere und schwerere Batterie herumzuschleppen, die sowieso nie leer gefahren wird. Das ist Blödsinn!», argumentiert Kohei. Honda positioniert seinen Stromer als Pendlerauto für die Stadt, wofür die Reichweite ausreichend sei. Der Projektleiter geht noch einen Schritt weiter: «Wir entwickelten den Honda e nicht für heutige Bedürfnisse, sondern für die Städte der Zukunft, die ganz andere Anforderungen haben.» Womit der Honda e Prototype wie gemacht für Japan und China ist, trotzdem kommt er allerdings zuerst in Europa auf den Markt.

Für 1500 Franken vorreservieren

In der Schweiz ist das Interesse am Honda es ehr gross. 5000 Personen haben sich für den Newsletter angemeldet. «Das sind 15 Prozent aller Anmeldungen in ganz Europa», freut sich Honda-Schweiz-Präsident Jean-Christophe Muller. Ab dem Dienstag, 9. Juli, können die Interessierten den Honda e gegen eine Anzahlung von 1500 Franken vorreservieren. «Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem Honda e zahlreiche neue Kunden gewinnen können», sagt Muller. Der Preis steht noch nicht fest. Wir vermuten, dass er wie bei der Konkurrenz um 35'000 Franken liegen wird.

In der Schweiz ist das Interesse am Honda es ehr gross. 5000 Personen haben sich für den Newsletter angemeldet. «Das sind 15 Prozent aller Anmeldungen in ganz Europa», freut sich Honda-Schweiz-Präsident Jean-Christophe Muller. Ab dem Dienstag, 9. Juli, können die Interessierten den Honda e gegen eine Anzahlung von 1500 Franken vorreservieren. «Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem Honda e zahlreiche neue Kunden gewinnen können», sagt Muller. Der Preis steht noch nicht fest. Wir vermuten, dass er wie bei der Konkurrenz um 35'000 Franken liegen wird.

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