Für zwei Monate in Zürich
Hier poppt der neue Range Rover auf

Bei den Luxus-SUV sind die Briten Spitze. Jetzt ist die neue Generation von Land Rovers Flaggschiff Range Rover enthüllt – und lässt sich in Zürich noch bis Ende Februar sehen.
Publiziert: 26.01.2022 um 13:40 Uhr
Stefan Grundhoff

Porsche und Maserati, Volvo und Polestar – und jetzt Land Rover: Pop-up-Stores sind bei vielen Automarken voll im Trend. Statt im Autohaus auf der grünen Wiese oder im öden Industriegebiet lassen sich so neue Modelle mitten in der Innenstadt zeigen. Und weil die Schauräume auf Zeit gemietet werden, bleiben so die Kosten im Rahmen.

Land Rover machts nun genauso für den neuen Range Rover. Der startet zwar erst Mitte Jahr, steht jetzt aber schon bis Ende Februar in einem Pop-up-Store am Zürcher Utoquai 55. Für den britischen Autobauer ist es das Highlight des Jahres 2022. Denn CEO Thierry Bolloré stoppte bei Amtsantritt im September 2020 den ganzen Konzern, stampfte gar eine fertig entwickelte Luxuslimousine der Landy-Schwestermarke Jaguar ein und verordnete eine neue Strategie, die Land Rover und Jaguar langfristig voll elektrifizieren soll – mit Batterien oder zusätzlichen Wasserstoff-Brennstoffzellen. Bis die neuen Modelle parat sein werden, dauerts nun etwas länger. Aber das Topmodell Range Rover darf schon starten.

Lounge auf Rädern

Während Land Rovers Nobel-SUV von vorne dem Vorgänger fast wie aus dem Gesicht geschnitten ist, tritt das Heck völlig neu auf. Dafür sorgt der dunkle Sichelbogen, der horizontale und senkrechte LED-Leuchten beherbergt. Weiterhin gibts den Range Rover mit zwei Radständen und zweigeteilter Heckklappe mit optionalen Beleuchtungs- und Sound-Elementen. Die Langversion lässt sich auf Wunsch auch mit sieben Sitzen bestellen. Anstelle von mehr Plätzen lässt sich aber auch mehr Komfort währen. Die luxuriösen Komfortsessel von Fahrer und Beifahrer gibts auf Wunsch für den Fond statt der klassischen Dreier-Sitzbank. Wohl auch der Versuch, den britischen Edel-Konkurrenten Rolls-Royce Cullinan und Bentley Bentayga ein paar Kunden abzujagen.

Jetzt mit Power aus Bayern: Der neue Range Rover unterscheidet sich von vorn optisch kaum vom Vorgänger.
Foto: Land Rover
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Je nach Modell gewähren bis zu 15 Steckdosen Anschluss; die Türen öffnen gar elektrisch. Kaum Platz mehr für Lack und Leder, so gross werden die Bildschirme: Animierte 17,7-Zoll-Instrumente und ein 13,1-Zoll-Touchscreen fürs Multimediasystem ergänzen das nun grössere Head-up-Display. Während man im Fond zwischen 11 oder 13 Zoll grossen Displays wählen kann, bleibts beim Beifahrer bloss beim Handschuhfach.

Die Kraft fürs Gelände

Bei den Antrieben geht Land Rover beim Range Rover ganz neue Wege. Alle bisherigen Motoren fliegen raus. Denn: Land Rover und die Schwestermarke Jaguar stecken mitten im Umbau zu Elektromarken, und da bleibt naturgemäss kein Franken mehr übrig für die Entwicklung neuer Verbrenner. Deshalb sorgt nun bayerische Power für standesgemässen Vortrieb: Ausgerechnet die Rolls-Royce-Mutter BMW ist ab sofort Motorenlieferant für den Range Rover und stattet diesen mit den Sechs- und Achtzylinder-Motoren aus X5, X7 und 7er aus. Für den Anfang sind das auch in der Schweiz Dieselmotoren mit 250, 300 und 350 PS.

Den V6-Benziner gibts nur mit zusätzlicher Elektro-Unterstützung in zwei Leistungsstufen mit 440 oder 510 PS. Diese Plug-in-Hybriden sollen dank eines 38,2-kWh-Akkus eine elektrische Reichweite von rund 100 Kilometer haben. Damit könnte der neue Range Rover die meisten Strecken im Alltag rein elektrisch fahren. Vorläufiges Topmodell ist ein 4,4-Liter-V8 mit 530 PS (390 kW). Später soll noch ein 400 PS (294 kW) starker Sechszylinder-Benziner folgen.

Ein Stromer kommt

Alle Antriebsversionen haben serienmässig eine 8-Stufen-Automatik an Bord und kommen mit einer mitlenkenden Hinterachse; Allrad-Antrieb ist, logisch, serienmässig, weil zum Rundum-Komfort bei Land Rover immer auch das Klettertalent gehört. Und ab 2024 stösst der Range Rover in neu Gefilde vor, wenn die rein elektrische Version folgt.

Die fünfte Auflage des Luxus-SUV startet voraussichtlich Mitte 2022. Wegen der aktuellen Chipkrise sind Verzögerungen allerdings nicht auszuschliessen. Immerhin die Preise stehen schon fest. Mit der Kurzversion und dem kleinsten Diesel geht es bei 138'200 Franken los.

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