Bittere News für Genfer Auto-Salon
Opel verzichtet auf Genf

Opel muss auf Geheiss des PSA-Chefs Tavares sparen – nun trifft dies auch den Genfer Auto-Salon. Die Deutschen werden im März 2018 nicht mit einem eigenen Stand vertreten sein.
Publiziert: 16.01.2018 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:40 Uhr
Jürg A. Stettler und Raoul Schwinnen

Grosse Automessen haben für die Autobauer nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Jahren. Längst ist nicht mehr jede Marke vertreten. Bislang blieb der Genfer Auto-Salon (8. bis 18. März 2018) vom Ausstellerschwund verschont. Doch nun gibt mit Opel eine wichtige Marke bekannt, kommenden Frühling nicht in Genf vertreten zu sein.

Sparmassnahmen treffen Genf

Opel, seit kurzem eine Tochter der französischen PSA-Gruppe (Peugeot Citroën, DS), bestätigte, dass man aus Kostengründen auf einen Auftritt beim Genfer Auto-Salon im März verzichten werde. Da die Deutschen in der Rhonestadt kein wirklich neues Modell vorstellen können – ihr kleines Nutzfahrzeugs Combo kommt erst später im Jahr – rechnen sie wohl mit einem zu geringen Interesse des Publikums.

Zudem steht Opel nach der Übernahme durch PSA unter erheblichen Druck, Kosten einzusparen. Eine bittere Pille für die Verantwortlichen des Genfer Auto-Salons, aber natürlich auch für den Schweizer Opel-Importeur, dem so ein wichtiges und attraktives Schaufenster für neue Modelle wegfällt.

Bei der grossen Gala zum «Schweizer Auto des Jahres», bei der Opels Elektroflitzer Ampera-e gewann, hatte Karl Howkins, Managing Director der General Motors Suisse SA/Opel Suisse, noch gut lachen, doch nun verzichtet seine Marke auf einen eigenen Messeauftritt in Genf.
Foto: Thomas Buchwalder

Schweizer Opel-Chef nimmt Stellung

Karl Howkins, Managing Director der Opel Suisse S.A
Foto: Werk

BLICK: Herr Howkins, Ihre Zentrale hat entschieden, dass Opel dieses Jahr nicht am Genfer Salon präsent sein wird. Eine Bankrott-Erklärung?
Karl Howkins, Managing Director der Opel Suisse S.A:
Keinesfalls. Nach der Prüfung unserer Pläne und Produktlancierungen fürs Jahr  2018 haben wir den Entschluss gefasst, unsere eigenen Veranstaltungen und Produkteinführungen vermehrt in den Fokus zu stellen.

Wäre es nach der Übernahme durch PSA nicht erst recht wichtig, als Marke Opel Präsenz zu markieren?
Präsenz kann auch unabhängig von einer Automesse markiert werden. Wir haben mit sieben Premieren im vergangenen Jahr ein echtes Neuheitenfeuerwerk gezündet. Heuer werden wir uns auf die Premiere und Marktlancierung des Nachfolgers des Opel Combo im Rahmen von eigenen Veranstaltungen konzentrieren.

Schraubt Opel, wie andere Hersteller auch, die Präsenz an Automessen künftig generell zurück – oder ist der Genf-Verzicht 2018 eine einmalige Sache?
Das ist keine grundsätzliche Entscheidung. Wir werden die Präsenz am Genfer Auto-Salon sowie an anderen Messen auch in Zukunft prüfen, wenn dies im Interesse unserer Geschäftstätigkeit und unserer Kommunikation liegt.

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