Aston Martin DB5: Neu für 3,3 Mio. Franken mit 007-Gadgets
Jetzt kommt das Bond-Auto für «alle»!

Mit Pneu-Aufschlitzer, Maschinengewehr-Attrappen und mit Rauchsystem zum unerkannt Verduften: Aston Martin baut den legendären DB5 aus dem 007-Film «Goldfinger» als Kleinserie.
Publiziert: 28.05.2020 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 12:40 Uhr
Andreas Faust

Das berühmteste Auto der Welt? Vielleicht. Vor allem eines der begehrtesten: Der Aston Martin DB5, Dienstauto des Film-Geheimagenten James Bond 007 in den Streifen «Goldfinger» (1964) und «Fireball» (1965) mit Sean Connery (90) in der Hauptrolle. Nur echt mit Agenten-Gadgets wie kugelsicherer Stahlplatte im Heck, versteckten Maschinengewehren, dem Schleudersitz oder Klingen in den Felgen zum Pneu-Aufschlitzen. Letzten August ging an einer Auktion in Kalifornien eines der vier Original-Filmautos für 6,2 Millionen Franken weg.

Ab sofort reicht aber rund die Hälfte: Denn Aston Martin legt den DB5 wieder neu auf – inklusive der James-Bond-Spezialausrüstung! 25 Stück sollen gebaut werden; die Auslieferung startet in der zweiten Jahreshälfte. Aber eben doch nicht so ganz für jeden: Stückpreis sind rund 3,3 Millionen Franken ohne Steuern.

Handgefertigt im historischen Werk

Vor zwei Jahren hatte der gerade abgelöste Ex-CEO Andy Palmer bereits die Neuauflage angekündigt. Jetzt gehts los. Gebaut wird sie wie damals zwischen 1963 und 1965 im alten Aston-Werk im britischen Newton Pagnell, wo sonst klassische Astons von Kunden in einen Fast-Neuzustand restauriert werden. Knapp 900 DB5 liefen hier eben nicht vom Band, sondern wurden in Handarbeit gedengelt, geschraubt und gelackt. Auch heute, 55 Jahre später, brauchts trotz neuzeitlicher Werkzeuge rund 4500 Stunden Handarbeit, um einen DB5 auf die Räder zu stellen. Wie früher nach alten Plänen mit handgeformter Aluhaut und einem Vierliter-Reihensechszylinder mit drei Vergasern und 290 PS.

Jetzt kommt das Bond-Auto für fast alle: Zwischen 1963 und 1965 wurden knapp 900 Exemplare des Aston Martin DB5 gebaut.
Foto: zVg
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Für die Tricktechnik à la Geheimdienst-Tüftler Q schraubt ein echter Special-Effects-Spezialist mit, der rund ein Dutzend Bond-Filme tricktechnisch begleitet hat. Eingebaut werden Rauchsystem, Wechsel-Kontrollschilder zum Drehen, kugelsichere Stahlplatte im Heck, Rammen in den Stossfängern und Dachluke über dem Beifahrersitz – Schleudersitz (leider) nicht inbegriffen. Dazu kommen Öldüsen, um Gegner ins Schleudern zu bringen, ausklappbare Klingen zum Pneu-Schlitzen in den Felgen und zwei Maschinengewehre in der Front. Alles natürlich imitiert statt funktionsfähig, damit kein Eigner auf dumme Gedanken kommt.

Interieur wie von Q

Innen wirds ebenfalls originalgetreu – mit der Nachbildung des Radarmonitors aus dem Film, Telefon in der Fahrertür, Geheimfächern für Waffen und allen Schaltern, auf die auch 007 Zugriff hatte. Dazu gibts Instrumente von Lucas, dem «Prinzen der Dunkelheit»: So wurde der britische Elektrik-Zulieferer genannt wegen angeblich chronisch unzuverlässiger Technik. Aston Martin weist aber darauf hin, dass der neue DB5 nach heutigen Qualitätsstandards gebaut wird. Richtig so, bei dem Preis.

Assistenzsysteme fehlen natürlich. Kein elektronisches Stabilitätsprogramm, kein Anti-Blockiersystem. Nur gute alte hydraulische Bremsen und Zahnstangen-Lenkung – wie früher. Aber wer wird schon sein 3,3-Millionen-Sammlerstück im normalen Verkehr fahren wollen?

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