50 Jahre Subaru 4WD
Auf allen Vieren zum Erfolg

Vor 50 Jahren lancierte Subaru mit dem Leone 4WD Estate den ersten 4x4-Personenwagen. Seither haben die Japaner rund 21 Millionen Allradautos verkauft und sind damit weltweit die Nummer 1. Wir zeigen fünf populäre Modelle aus fünf Jahrzehnten Subaru 4WD.
Publiziert: 28.10.2022 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2023 um 14:12 Uhr
Raoul Schwinnen

In der Schweiz begann die Subaru-Allrad-Erfolgsgeschichte 1979. Die Emil Frey Gruppe übernahm den Import der Marke und setzte mit dem populären Abfahrtsweltmeister und Olympiasieger Bernhard Russi auf einen glaubhaften Markenbotschafter. Von 1979 bis heute verkaufte Subaru in der Schweiz gegen 360’000 Fahrzeuge mit 4x4. Betrug damals der Marktanteil allradgetriebener Personenwagen noch knapp ein Prozent, liegt er heute in der Schweiz bei fast 50 Prozent. Wir blenden zurück.

Subaru 1600 4WD

In einem dreiminütigen TV-Spot versucht Bernhard Russi 1979 Frau und Herr Schweizer von den Vorzügen seines Subaru 1600 4WD zu überzeugen. Das bieder wirkende «Truckli» aus Japan entspricht zwar nicht gerade dem bei uns vorherrschenden automobilen Schönheitsideal. Dafür ist es robust, praktisch und preisgünstig. Und dank grosser Bodenfreiheit und zuschaltbarem Allradantrieb bleibt der Allradler weder auf Schnee und Eis noch auf Waldwegen oder nassen Wiesen stecken. Russis Botschaft kommt an. Bereits zwei Jahre später ist der 1600 4WD der meistverkaufte Kombi in unserem Land.

Subaru Justy

Keiner zu klein, ein Allradler zu sein. Das galt lange für den Subaru Justy. Im Sommer 1984 kommt der erste Justy, damals noch als Subaru-Eigenentwicklung, auf den Markt. Mit manuell zuschaltbarem 4x4, ohne Mitteldifferential und 17 Zentimeter Bodenfreiheit sowie mit 50 bis 73 PS starken 3-Zylindermotörchen. Im Herbst 1995 startet der Justy II – jetzt mit permanentem 4x4. Als Drei- und Fünftürer basiert er aus Kostengründen freilich auf dem Suzuki Swift. Und auch die nächste Justy-Generation ist ein Suzuki-Gemeinschaftswerk. 2007 startet die letzte Justy-Generation, jetzt als Kopie des Daihatsu Sirion und mit dessen Frontantrieb. Obwohl es bei uns noch eine Sonderversion mit 4x4 gibt, kann der Justy nicht mehr an seine früheren Erfolge anschliessen. Und so kommt 2011 das Ende des 4x4-Zwergs.

Der Allradantrieb verhalf Subaru in den 1990er- und den frühen 2000er-Jahren zu mehreren Rallye-Weltmeistertiteln – auch dem Norweger Petter Solberg (Bild). Den ersten 4x4 lancierte Subaru vor 50 Jahren.
Foto: BELGA

Subaru SVX

Subaru kann auch elegant, nur wird dies vom Publikum nicht goutiert. Obwohl die Karosserie des 1991 startenden SVX aus der Feder von Stardesigner Giugiaro stammt, wird das rundliche Coupé mit den auffälligen, zweigeteilten Seitenscheiben nicht zum Verkaufsschlager. Statt wie erwartet 10’000 Stück verkauft Subaru in Amerika im ersten Jahr vom SVX mit dem 230 PS starken 3,3-Liter-Boxer-Sechszylinder nur 5180 Exemplare. Und als auf dem wichtigsten Markt der Absatz Ende 1997 gar auf 640 Stück zurückgeht, stellt Subaru die Produktion bereits wieder ein. In acht Jahren wurden weltweit gerade mal 25’000 SVX verkauft, knapp 2500 davon nach Europa.

Subaru Impreza

Foto: BELGA

Vor genau 30 Jahren mit der Lancierung des Impreza wurde Subaru richtig sportlich. Zwar versuchten sich die Japaner zuvor schon mit dem grösseren Legacy in der Rallye-Weltmeisterschaft. Doch richtig erfolgreich wurde Subaru erst mit dem ab 1992 lancierten Impreza. Im legendär blauen Impreza 555 gewann Colin McRae (1968–2007) 1995 als erster Subaru-Pilot den Rallye-Weltmeistertitel. Zudem gewannen die Japaner von 1995 bis 1997 die Rallye-Konstrukteuren-WM. Auch die zweite Impreza-Generation war sportlich erfolgreich. Richard Burns (1971–2005) wurde damit 2001, Petter Solberg (47) zwei Jahre später Rallye-Weltmeister. Danach zog sich Subaru aus dem Rennsport zurück. Den Impreza gibts aber heute noch – inzwischen in der fünften Generation als brave Kompakt-Limousine, aber selbstverständlich weiterhin mit 4x4 ab 25’450 Franken.

Subaru Solterra

Foto: Katja Lehner-Grossi

Mit dem neuen, seit kurzem erhältlichen Solterra beginnt jetzt auch bei Subaru das Elektro-Zeitalter. Die Bezeichnung Solterra setzt sich aus den lateinischen Begriffen «Sol» (Sonne) und «Terra» (Erde) zusammen. Damit will Subaru vermutlich auf die bessere Umweltbilanz eines Elektroantriebs hinweisen. Entwickelt wurde der erste Subaru-Stromer in enger Kooperation mit Toyota. Während Toyota fürs Antriebsmodul verantwortlich war, brachte Subaru seine Allradkompetenz ins Gemeinschaftsprojekt ein. Zwei je 109 PS (80 kW) starke E-Maschinen an jeder Achse sorgen beim Elektro-Crossover für 4x4 und eine Systemleistung von 218 PS und 336 Nm. Die Reichweite liegt je nach Ausstattung zwischen 410 und 450 Kilometern, die Preise starten ab 55’900 Franken. Möglich, dass bald schon eine sportliche STI-Version mit mehr Power folgen wird.

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