Swiss-Moto: Sonderausstellung Joey Dunlop
The King of the Roads

Bis zu seinem tödlichen Unfall im Jahr 2000 war der Nordire William Joseph «Joey» Dunlop einer der erfolgreichsten Töff-Strassenrennfahrer der Geschichte. Die Swiss-Moto (16. bis 19. Februar) widmet der Motorsport-Legende an der Messe Zürich eine exklusive Sonderausstellung.
Publiziert: 13.02.2017 um 00:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:59 Uhr
Joey Dunlop
Foto: Stephen Davison
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Raoul Schwinnen

Sein Palmarès sagt alles! Der 1952 im nordirischen Ballymoney geborene «Joey» Dunlop gewann von 1982 bis 1986 fünfmal in Folge die TT-F1-WM auf einer Honda. Mit seinen insgesamt 26 Siegen auf der «Isle of Man» ist Dunlop auch heute noch Rekordhalter. In 25 Jahren blieb der Nordire nur acht Mal ohne Sieg auf der Insel – bei total 98 Starts gewann er 80 Preise und fuhr über 250 Runden mit einem Durchschnittstempo von über 180 km/h.

Joey Dunlop mit seinem Burder Robert bei einem Rennen 1990
Foto: Stephen Davison

Der Racer

Seinen wohl grössten Erfolg feierte Dunlop im Jahr 2000, als er bereits 48-jährig und im 32. Jahr seiner Rennkarriere nochmals die TT-F1 – die Königsklasse der Isle of Man – auf einer für ihn komplett neuen, schwer zu beherrschenden Honda VTR 1000 SP1 gewann. Bei diesem Rennen schaffte Dunlop mit 199,34 km/h auch seine absolut schnellste Runde.

Nur wenig später, am 2. Juli 2000, verunglückte er in Tallinn (Estland) bei einem von ihm selbst unterstützten internationalen Rennen, das allerdings zu keiner Meisterschaft zählte, tödlich. Bei einsetzendem Regen stürzte er mit seiner 125er-Maschine und prallte gegen einen Baum. Er hinterliess neben seiner Frau Linda fünf Kinder. Mehr als 50'000 Trauergäste kamen zur Beerdigung.

Die Gedenkstätte für Joey Dunlop im estnischen Wald bei Tallinn erinnert an das tragische Unglück vom 2. Juli 2000.
Foto: Stephen Davison

Der Mensch

Es waren aber nicht nur sein kompromissloser Fahrstil und seine Erfolge, die Dunlop zur grössten TT-Legende machen. Es war auch der Mensch Dunlop, der faszinierte und deshalb bei allen beliebt war. Er liess sich zeitlebens in kein Schema pressen und war sich seiner Arbeiter-Herkunft stets bewusst. So erinnert sich Honda Racing Manager Neil Tuxworth: «Joey schraubte stets selbst an seinen Maschinen.»

Und als eine neue Vergaserbatterie für den Rennbetrieb freigegeben wurde, schickte Honda die 30'000 Pfund teuren Vergaserteile sorgsam verpackt nach Irland. «Wer Honda kennt», so Tuxworth, «weiss, dass die Japaner dazu ein ganzes Stück über ihren Schatten springen mussten. Als ich darauf zusammen mit einem ranghohen Honda-Vertreter aus Japan Joey in seiner Werkstatt besuchen wollte, war dieser nicht da.»

Dafür stand die exklusive Rennmaschine mit offenem Motor draussen auf der Wiese im Regen. Und davor säuberlich ausgelegt die unbezahlbaren Vergaserteile aus Japan. «Mir war dies extrem peinlich», erinnert sich Tuxworth. Und er wollte sich bei seinem japanischen Gast entschuldigen. Dieser lächelte nur und antwortete: «Keine Sorge, Tuxworth-San. Auch in Japan kennen wir Joey Dunlop mittlerweile.»

In seiner Gegend sammelt Dunlop mehrmals Kleider und fuhr diese in seinem Transporter nach Rumänien, Bosnien oder Albanien.
Foto: Stephen Davison

Der Wohltäter

Joey Dunlop wurde zweimal mit dem «Order of the British Empire» (OBE) ausgezeichnet – 1986 für seine sportlichen Erfolge und zehn Jahre später für seine gemeinnützigen Aktivitäten. Dunlop sammelte mehrmals in seiner Gegend alte Kleider, lud diese in seinen Renntransporter und fuhr damit nach Rumänien, Bosnien oder Albanien. Trotz all seinen Siegen und Auszeichnungen blieb der erfolgreichste Motorrad-Strassenrennfahrer der Geschichte stets bescheiden: «Ich wollte niemals wirklich ein Superstar sein. Ich will nur ich selbst sein. Ich hoffe, dass die Leute sich so an mich erinnern.»

Familie mit Benzin im Blut

Die nordirischen Dunlops waren und sind eine töffverrückte Familie. Neben Joey Dunlop fuhren auch sein jüngerer Bruder Robert – er starb am 15. Mai 2008 bei einem Trainingsunfall – seine Neffen William und Michael sowie sein Sohn Gary Töffrennen.

Unter der Bezeichnung «Irish Road Racing and the legendary Dunlops» ermöglichen Gary und William Dunlop der Swiss-Moto eine einzigartige Sonderausstellung mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken aus ihrer privaten Sammlung. Ebenfalls extra nach Zürich transportiert wird zudem ein Isle of Man-Simulator, auf dem die Messebesucher eine Runde der berühmten TouristTrophy auf dem Sozius von Michael Dunlop erleben können. Eine ausführliche Würdigung Joey Dunlops finden Fans zudem auch in der Ausgabe 01/2017 des Numberone-Magazins, für 9.50 Franken am Kiosk.

Die nordirischen Dunlops waren und sind eine töffverrückte Familie. Neben Joey Dunlop fuhren auch sein jüngerer Bruder Robert – er starb am 15. Mai 2008 bei einem Trainingsunfall – seine Neffen William und Michael sowie sein Sohn Gary Töffrennen.

Unter der Bezeichnung «Irish Road Racing and the legendary Dunlops» ermöglichen Gary und William Dunlop der Swiss-Moto eine einzigartige Sonderausstellung mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken aus ihrer privaten Sammlung. Ebenfalls extra nach Zürich transportiert wird zudem ein Isle of Man-Simulator, auf dem die Messebesucher eine Runde der berühmten TouristTrophy auf dem Sozius von Michael Dunlop erleben können. Eine ausführliche Würdigung Joey Dunlops finden Fans zudem auch in der Ausgabe 01/2017 des Numberone-Magazins, für 9.50 Franken am Kiosk.

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Die Familie Dunlop ist auf der Rennstrecke zu Hause. Auch Joyes Neffe Michael, sein Sohn Sam, sein Burder Robert und sein Neffe William (v.l.) fahren Motorradrennen.
Foto: Stephen Davison
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