Fahrbericht BRP Can-Am Spyder

Drei Räder für ein Halleluja

Wer mit dem Trike des kanadischen Herstellers Bombardier unterwegs ist, braucht eine exhibitionistische Ader. Denn verblüffte Blicke von Passanten sind einem sicher. Und Töfffahrer-Manieren sollte man als Can-Am-Pilot auch gleich vergessen.

«Denn fährt man das Ding wie ein Motorrad», schreibt das Schweizer Fachmagazin «Töff», «landet man damit unweigerlich in der nächsten Hausecke.» Während man beim Zweirad instinktiv zum Einlenken einer Kurve eine Gegenlenkbewegung macht, muss beim Dreirad wie bei einem Motorrad mit Seitenwagen der Lenker in die beabsichtigte Fahrtrichtung eingeschlagen werden.

Man merkt beim 316 Kilo schweren Can-Am deutlich, dass er von einem nordamerikanischen Hersteller stammt. Sicherheit wird grossgeschrieben. So bringt man beim Start zwar mit der vollen Kraft des Rotax-V2-Motors (106 PS bei 8500/min) den breiten Hinterreifen zum Qualmen, sobald aber gelenkt wird oder spätestens bei Tempo 60 beendet die Traktionskontrolle den Burnout. Und auch wer eine Kurve zu flott angeht, wird von der Stabilitätskontrolle rettend eingebremst.

Dennoch bereitet das Trike Fahrspass. Wer gelernt hat, das vorne breitere Gefährt richtig am Lenker zu packen, kann Kurven ziemlich forsch durcheilen. In 5,2 Sekunden beschleunigt es auf Tempo 100, die Spitze liegt bei knapp 200 km/h. «Töfffahrer», schreibt «Töff», «müssen sich allerdings an folgendes gewöhnen. Rechts am Lenker hats keinen Bremshebel.

Alle drei Räder werden per Fusspedal (rechts) gebremst. Und das 5-Gang-Getriebe unterscheidet sich zu jenem eines Motorrades dadurch, dass es unter dem ersten Gang noch einen Rückwärtsgang gibt, den man nach dem Lösen der Sperre am linken Lenkergriff mit dem Fusshebel einlegt.»

Das dreirädrige Fun-Mobil gibts für knapp 27000 Franken. Extrovertiertheit hat eben ihren Preis.