E-Bullet: Weltpremiere an der Swiss-Moto 2018
Stärkster E-Chopper der Welt

Diesen Donnerstag startet in der Messe Zürich die Swiss-Moto (22. bis 25. Februar). Dabei kommen Töfffans für vier Tage in den Genuss von viel Spektakel und heissen Maschinen – zum Beispiel dem E-Bullet.
Publiziert: 22.02.2018 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:55 Uhr
Raoul Schwinnen

Eine ziemlich schräge Geschichte: Der Unteriberger Peter Fässler (38) fährt zwar selbst nicht Töff, baut mit dem E-Bullet aber den stärksten E-Chopper der Welt. Und das kam so. «Im Herbst 2015 begann ich mich für die Technik von Zweirädern zu interessieren», erzählt der Automechaniker und Maschinenbau-Ingenieur. «Ich kaufte mir im Internet eine günstige Occasions-Yamaha XVS 1100 Dragstar und baute diese über den Winter um.» Das Ergebnis befriedigte ihn aber nicht. «Das Ding sah gleich aus wie alle anderen Cruiser und Chopper. Ich wollte aber etwas völlig eigenständiges.»

Der E-Bullet eines Schweizer Tüfftlers ist mit 860 Nm am Hinterrad der stärkste E-Chopper der Welt.
Foto: Philippe Rossier

Der erste Versuch

Und so entstand die Idee eines Elektro-Choppers. Bald wurden aus ersten Zeichnungen konkrete Konstruktionspläne. Für sein «Model one» bildete ein selbst geformter und verschweisster Stahlrohrrahmen aus Chrommolybdän das zentrale Bauelement. Dazu kam ein ebenfalls selbstgemachtes Design und ein 72-V-Gleichstrommotor mit 432 Nm Drehmoment.

Hinter dem Kühlergrill im massivem Bauch des E-Bullet ist der Akku und der Elektro-Motor untergrabracht.
Foto: Philippe Rossier

Von der Swiss-Moto in die weite Welt

Als Ende 2016 Fässlers erster E-Chopper fertig war, empfahl ihm ein Freund, sich bei der Swiss-Moto zu melden. «Ich wusste damals nicht, was die Swiss-Moto ist», lacht er. Heute schon. Fässlers E-Bike gewann an der Swiss-Moto 2017 prompt den Innovationspreis und wurde so zur «Emirates Custom Show» nach Abu Dhabi eingeladen. Zudem erhielt der Schwyzer Tüftler von den Swiss-Moto-Organisatoren den Auftrag, zur diesjährigen Swiss-Moto ein weiteres Bike zu bauen – stärker und noch spektakulärer.

Der Schweizer Peter Fässler zeigt an der Swiss-Moto 2018 seinen E-Bullet als Weltpremiere. Der Familienvater hat den Elektro-Chopper selber entwickelt.
Foto: Philippe Rossier
Fässler ist sich klar darüber, dass eingefleischte Chopperfans vom Elektroantrieb nicht begeistert sein könnten, aber für ihn ist auch bei den Zweirädern Elektro die Zukunft.
Foto: Philippe Rossier

Logische Weiterentwicklung

«Das musste man mir natürlich nicht zweimal sagen», lacht der Hobby-Bikebauer, der sonst die Konstruktionsabteilung eines Spezialmaschinenbauers für Medizinaltechnik leitet. Und stolz präsentiert er uns nach 500 Arbeitsstunden den «E-Bullet» – im Prinzip die logische Weiterentwicklung des Model one. «Es ist aber kein Teil baugleich», betont Fässler. Weil der Elektromotor mit einem Drehmoment von 860 Nm zum Hinterrad beim E-Bullet nun doppelt so stark ist, musste Fässler die ganze Aufhängung anpassen und neu konstruieren. Schliesslich beschleunigt der stärkste E-Chopper der Welt in atemberaubenden 2,9 Sekunden auf Tempo 100. Und das praktisch völlig geräuschlos.

Die Swiss-Moto 2018

Vom 22. bis 25. Februar 2018 findet in der Messe Zürich die 15. Swiss-Moto statt. Die wichtigsten Informationen rund um die grösste Töffmesse der Schweiz finden Sie hier.

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Der Lauf der Zeit

«Ich kann verstehen», so Fässler, «wenn eingefleischte Chopper-Fans den charakteristischen V2-Sound vermissen. Aber das ist wohl der Lauf der Zeit.» Apropos Lauf der Zeit: Ja, man könnte den E-Bullet mit seiner aufwändigen Gold-Lackierung für unsere Strassen zulassen. «Und ihn gemeinsam mit einem finanzkräftigen Partner auch in einer Kleinserie produzieren», ergänzt Fässler.

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