Ducati Monster 821
Das sanfte Monster

Ducati stellt der neuen Monster 1200 mit der Monster 821 eine kleine Schwester zur Seite. Und die hat es ebenfalls faustdick hinter den Kolben.
Publiziert: 18.08.2014 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:09 Uhr
Von David Basler

Schon bei der Entwicklung der Ducati Monster 821 war klar: Auch die kleine Schwester soll eine richtige Monster werden, also über authentisches Design verfügen und vielseitig sein. «Aber komfortabler», erklärt Produktmanager Paolo Quattrino. So will Ducati für die Monster-Familie weitere Käufer finden – «etwa Frauen oder Fahranfänger», sagt Quattrino.

Herausgekommen ist in der Tat ein sanftes Monster mit einfachen, aber effektiven technischen Finessen zur Anpassung des Fahrzeugs an die eigenen Bedürfnisse. Der Sitz etwa lässt sich mit wenigen Handgriffen in der Höhe verstellen (785–810 mm). Fahranfänger und Kleingewachsene brauchen also keinen teuren Tieferlegungs-Umbau mehr. Die Sitzposition wurde wieder derjenigen der ersten Monster angenähert. Mit aufrechtem Oberkörper, vier Zentimeter höherem Lenker als bei der 796 und ausreichend grossem Kniewinkel fährt sich die 821 so deutlich komfortabler.

Die Monster-Modelle der zweiten Generation 696 und 796 werden zwar noch angeboten. Mittelfristig wird aber die ab sofort erhältliche 821 diese Modelle ablösen und mit einem attraktiven Preis von 12'490 Franken (Fr. 11'990.– für die Dark-Edition) zum Einstiegsmodell von Ducati werden (mit der Scrambler, die noch 2014 vorgestellt werden soll). Wobei der Begriff Einstiegsmodell zu Unrecht leicht negativ anmutet. Denn technisch ist die 821 auf dem neusten Stand. So verfügt auch sie nun im Stile der Panigale nicht mehr über einen klassischen Rahmen. Der 112 PS starke Testastretta-11°-Motor übernimmt im Fahrgestell eine tragende Rolle. Das spart Gewicht und bringt erst noch bessere Torsionssteifigkeit. Das Sachs-Federbein an der neu entwickelten Alu-Zweiarmschwinge stützt sich direkt am hinteren Zylinder ab. Ebenso sind Heckrahmen und das vordere Gitterrohr-Rahmenstück am Desmo-90°-V2 festgeschraubt. Dazu gibts modernste Fahrassistenz-Systeme wie das dreifach regelnde ABS, die achtfach verstellbare Traktionskontrolle (TC) sowie drei Motormappings. Dabei lässt Ducati dem Piloten die Möglichkeit, die Voreinstellungen von TC und ABS in den drei Modi zu verändern und abzuspeichern.

Ducati Monster 821
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Bei Bummeltempo heizen die mächtigen und schön geschwungenen Auspuff-Krümmer dem rechten Bein ziemlich ein. Doch bei flotterer Fahrt mit entsprechendem Fahrtwind ist von der Abwärme nicht mehr viel zu spüren. Jetzt rückt der Motor (bekannt von der Hypermotard bzw. Hyperstrada) mit seinem herrlichen, aber nie aufdringlichen Donnerklang in den Mittelpunkt. Dank seiner 11 Grad Ventilüberschneidung sowie weiterer technischen Finessen werkelt er selbst bei tiefen Touren ungemein sanft. Und im Sportmodus gibts für Klangkulisse, Ansprechverhalten und Performance nur Bestnoten. Der V2 läuft hier bereits ab 2000/min vorbildlich rund, geht sanft ans Gas und drückt bei Bedarf mit seinen 112 PS (25 PS mehr als die Monster 796) richtig ab. Die Power bleibt dabei stets kontrollier- und damit nutzbar und überfordert den Fahrer kaum.

Fazit: Scharfe Optik, tolle Fahrdynamik, breites Einsatzspektrum, fairer Preis. Dass es Ducati nun wohl gelungen ist, dem 821er-V2 das Konstantfahrruckeln auszutreiben, freut uns ganz besonders!

Die TÖFF-Bibel

Einen ausführlicheren Testbericht zur hier beschriebenen Ducati Monster 821 sowie weitere Fahrberichte zu Husqvarna-Enduros, Honda Fireblade SP, Harley Dyna Low Rider und einen Vergleich zwischen der Yamaha MT-07 und MT-09 gibts im aktuellen TÖFF 09/14 – jetzt für Fr. 5.90 am Kiosk. Und detaillierte Fahrberichte zu den im SonntagsBlick kurz vorgestellten Yamaha SR400 und Indian Scout erscheinen dann im kommenden TÖFF 10/14, ab 10. September am Kiosk.

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