Ducati Monster 1100 und 1100 S
Monster All'arrabbiata

Publiziert: 01.11.2008 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2019 um 23:47 Uhr
Von Daniele Carrozza
Die quicklebendige Mini-Monster 696 ist kaum flügge, schon legt Ducati mit der 1100er den neuen Boss der italienischen Monster-Familie nach.Schon die Anfang Jahr präsentierte Ducati Monster 696 ist durchaus ein spritziges und attraktives Mittelklasse-Motorrad. Doch so wirblig das Naked Bike aus der Emilia Romagna zur Sache geht – ihre optischen Kompromisse trüben den Spass ein wenig. Und jetzt zeigt sich: Nicht die 696, sondern die gleichzeitig entwickelte und soeben vorgestellte grosse Schwester M 1100 ist die eigentliche Neuzeit-Monster. Denn bei ihr macht optisch alles Sinn, harmonieren die Elemente, stimmen die Proportionen.Auffallend ist vor allem der Hintern: Nicht nur wegen dem Ducati-typischen Fünfspeichen-Alurad mit fettem 180er-Gummi. Vielmehr machts die Gesamtkomposition mit schnittigem Heck, konisch geformten Töpfen und der eigens für die 1100er entwickelten Alu-Einarmschwinge (nur fünf Kilo) aus. Wie bei der 696 stützt sich das Sachs-Federbein oben direkt am Verbundrahmen aus Stahlgitterrohren und Alu-Druckguss-Elementen ab.Die Sitzposition der Monster 1100 ist hervorragend gelungen: Während man in der 696 drinsitzt, thront man auf der 1100er. Denn deren Sitzhöhe ist gegenüber der kleinen Schwester um 40 auf 810 Millimeter gewachsen – dank grösserer Reifendimensionen, dickerem Sitzpolster und vorne neuer Showa-Gabel mit zehn Millimeter mehr Federweg. Die Folge: eine noch bessere Schräglagenfreiheit, ein leichteres Handling und mehr Gewicht auf den Handgelenken. Zum ersten Mal hat Ducati der Monster den luft-/ölgekühlten 1100-ccm-V2-Zweiventiler implantiert, der bereits in den Modellen Hypermotard und Multistrada als einer der besten Antriebe gilt, die je aus Bologna kamen. Gegenüber der Hypermotard wuchs die Spitzenleistung dank grösserer Airbox, neuem Motormanagement und Auspuffsystem von 90 auf 95 PS. Zudem wurde der Motor durch ein neues Gussverfahren drei Kilo leichter.Die Leistungsentfaltung kann sich sehen und spüren lassen: perfekter Rundlauf bei 2000/min, danach ein Drehmoment-Kick, der süchtig macht. Dennoch bleiben die 95 PS beherrschbar. Hochgradig schaltfaul fahrbar lässt einen die 1100er zwischen 3000 und 6500/min nie im Stich. Das Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen reagiert prompt und sehr präzis. Wie die Kupplung wird auch die durchs Band überzeugende Bremsanlage vorn über einen radialen Geberzylinder angesteuert. Und da die 169 Kilo leichte Signora mit Vierkolbenzangen an den 320er-Scheiben mit satten aber nicht zu giftigen Verzögerungswerten besticht, merkt man, dass es Ducati mit der M 1100 auch auf Einsteiger abgesehen hat.Mehr über Motorräder: www.toeff-magazin.ch
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