Skoda 1100 OHC von 1958
Der rote Sozi-Renner

Der tschechische Hersteller Skoda, heute bekannt für solide, praktische und günstige Alltagswagen mit VW-Technik, konnte früher auch anders. Der Skoda 1100 OHC sollte in den späten Fünfzigern auf der Rennstrecke für Furore sorgen.
Publiziert: 02.03.2018 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:40 Uhr
Skoda 1100 OHV von 1958
Foto: Werk
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Robert Tomitzi

Auf den ersten Blick könnte man den roten Rennwagen für einen Maserati halten. Es ist aber ein Skoda! Der 1100 OHC wurde aber nicht als dekadentes Spielzeug für reiche Herrenfahrer gebaut, sondern um den kalten Krieg der Weltmächte auf die Rennstrecke zu verlagern.

Der Blick in den Motorenraum zeigt feinste Technik schon in den Fünzigern.
Foto: Werk

Feinste Renntechnik

Während in der Tschechoslowakei Ende 1957 ideologisch Andersdenkende verfolgt werden, tüfteln Ingenieure in der von der Regierung kontrollierten Skoda-Fabrik am 1100 OHC. Im nur 550 Kilo leichten und knapp einen Meter flachen Zweisitzer sitzt feinste Renntechnik. Der 1,1-Liter-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen (ohc) leistet 92 PS und läuft mit Flugbenzin. Dank der aerodynamischen und aus Kunststoff gefertigten Karosserie kommt der Renner locker auf 200 km/h.

Der schnittige Sportwagen war auch stark im Rennen.
Foto: Werk

Stark im Rennen

Beim Premieren-Rennen in Skodas Heimatstadt Mladá Boleslav fährt der neue Renn-Skoda mit Miroslav Fousek zum Sieg. Der neue Stolz der Skoda-Ingenieure soll auch gegen internationale Konkurrenz antreten, doch für kostspielige Rennaktivitäten ist die wirtschaftliche Lage zu schlecht – und so wird der Rennwagen wieder eingemottet.

Heute steht der restaurierte Skoda 1100 OHC als eines der Highlights der Skoda-Geschichte im Museum in Mladá Boleslav. Am gleichen Ort, wo er vor 60 Jahren seinen ersten Sieg eingefahren hat.

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