Oldtimer an der Auto Zürich Classic
Die Schau der Schönheiten

Was wäre eine Autoshow ohne traumhafte Oldtimer? Von 4. bis 7. November 2021 widmet sich die Auto Zürich mit ihrer Auto Zürich Classic stärker denn je Legenden der Fahrzeuggeschichte. Preziosen machen den Besuch für Veteranen-Fans zum Muss.
Publiziert: 02.11.2021 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2021 um 13:40 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Die Schweiz ist ein Land im Oldtimer-Fieber. Seit Jahren wächst die Zahl der Veteranen – und die Auto Zürich Classic wächst mit. Über 164'000 Oldies über 30 Jahre sind auf unseren Strassen unterwegs – noch ohne Youngtimer, Laster, Traktoren oder geschätzt 22'000 «schlafende Schönheiten» in Scheunen und Sammlungen: Das vermeintliche Nischen- ist zum Breitenhobby geworden.

Eine Studie des Oldtimer-Dachverbands Swiss Historic Vehicle Federation (SHVF) hat zudem errechnet, dass das Oldie-Hobby jährlich mit 836 Millionen Franken Garagisten, Händler, Hotels oder Versicherungen ernährt – ein Wirtschaftsfaktor also. Doch nicht deshalb stärkt die Auto Zürich heuer ihren Classic-Bereich noch weiter: Was zählt, ist Leidenschaft, Leuchten in den Augen, Benzingespräche und das Miteinander. Geschichte und Geschichten: Keine Automarke wäre ohne ihre Vergangenheit, was sie ist – und kein Auto hat eine Zukunft ohne die Tradition.

Von Aston Martin bis Ferrari

Tradition ist auch die Auto Zürich Classic. Und hier ist es Tradition, hochkarätige Preziosen so zu würdigen wie Brot-und-Butter-Mobile von einst – und dass die Aussteller namhafte Experten aus dem Klassikbereich sind. Ein Beispiel ist die Niki Hasler AG aus Basel, als einer von weltweit nur 30 Ferrari-Händlern eine «Officina Ferrari Classiche». Direkt neben dem vor fünf Jahren eingeweihten Neubau entstand im historischen Gebäude der Classiche-Showroom für Oldies inklusive Archiv mit technischen Broschüren aller Ferrari und einer Wand mit über 200 historischen Lackfarben – die dazugehörige Werkstatt ist der richtige Ort, um den eigenen Ferrari perfekt betreut zu wissen. An der Auto Zürich zeigt Niki Hasler unter anderem den legendären F40, den BB und den 250 GT Lusso.

Zum 21. Geburtstag bekam Prinz Charles (r.) einen Aston Martin DB6 Volante von der Queen geschenkt. Ein DB5 Convertible – das Vorgängermodell – glänzt heuer an der Auto Zürich Classic.
Foto: Tim Graham Photo Library via Getty Images
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Auto Zürich 2021 – Das müssen Sie wissen

Datum/Öffnungszeiten: 4. bis 7. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 19 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 12 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 30 Franken
Infos: auto-zuerich.ch
Hinweis: Am Eingang bitte gültiges Covid-Zertifikat und amtlichen Ausweis vorzeigen.

Auto Zürich

Datum/Öffnungszeiten: 4. bis 7. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 19 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 12 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 30 Franken
Infos: auto-zuerich.ch
Hinweis: Am Eingang bitte gültiges Covid-Zertifikat und amtlichen Ausweis vorzeigen.

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Dank der Emil Frey Classics aus Safenwil AG ist beispielsweise ein Aston Martin DB5 Cabrio an der Auto Zürich Classic zu bewundern. Die Amag First und der Porsche-Classic-Partner Porsche Zürich (in Schlieren ZH und Zürich-Riesbach) präsentieren Ikonen des Sportwagenbauers. Und der Sektion Zürich des Touring Clubs Schweiz (TCS), der heuer sein 125-Jahre-Jubiläum feiert, ist ein Willys Jeep im TCS-Ornat zu verdanken, wie er einst Patrouille fuhr. Ebenfalls dabei: Dragster-Legende Urs Erbacher mit dem spektakulären Porsche-911er-Projekt.

Seit 1994 nur 26 Kilometer

Auch die Touring Garage in Oberweningen im Zürcher Unterland als eine der bedeutendsten Oldtimer-Garagen zeigt Schmuckstücke aus ihrem breiten Angebot quer durch die Preisklassen. Zwei besondere Juwelen eher jüngeren Jahrgangs: Eberhart Classic aus Aadorf TG bringt neben einem Schnitzer-BMW M3 (E30) ein 1984er Alpina B9 Coupé auf Basis des BMW 635 CSi: Viel rarer wird es nicht.

Na ja, höchstens beim sensationellsten Kilometerstand: Bei Koni und Fabian Lutziger von Lutziger Classic Cars aus Bergdietikon AG lässt neben dem 1934er-Lagonda M45 T7 Tourer in Monte-Carlo-Spezifikation ein Jaguar XJ220 die Augen leuchten. Von 1992 bis 1994 war der XJ220 mit einem Preis von etwa 950'000 Franken für jedes der 275 Exemplare ein Supersportwagen der Exklusiv-Liga. Das an der Auto Zürich Classic gezeigte 1994er-Exemplar aber war hierzulande nur eine Woche immatrikuliert und zeigt seither die Zahl 26 im Kilometerzähler!

James Bond und eine Göttin

Sogar nur um Jaguar geht es bei Georg Dönni. Die Jaguar-Experten von Dönni Classic Car aus Roggliswil LU erinnern am Messestand daran, dass Jaguar schon vor dem XJ ganz gross in Sachen Luxuslimousinen war. Parallel raubt uns ein XK Roadster den Atem: Den XK gab es nicht «nur» als Coupé und Cabrio, sondern auch besonders offen (für Fans: OTS, also «Open Two Seater»). Eine weitere britische Marke, die viele Legenden gebar, ist Lotus. Von 1962 bis 1975 entstand dort zum Beispiel jener kleine Sportler, der Mazdas MX-5 als Blaupause diente: Der Lotus Elan war schon fast drei Jahrzehnte zuvor klein, leicht, als Roadster sehr offen und hatte Frontmotor und Heckantrieb. Nur tauchen konnte er nicht – im Gegensatz zu einer weiteren Flunder des Lotus-Spezialisten Pfenninger Autos aus Zumikon ZH: Im James-Bond-Film «Der Spion, der mich liebte» taucht der Esprit Turbo unter. Ebenfalls bei Pfenninger steht ein Audi Ur-Quattro von 1984.

Deutlich älter sind die Schmuckstücke, die das House of Cars von Patrick Heintz aus Hünenberg ZG mit an die Auto Zürich Classic bringt. Dazu zählen etwa ein atemberaubender Ferrari 250 GTE Coupé und dessen britische GT-Entsprechung, ein betörender Aston Martin DB4. Dezenter wirkt dagegen Lancias Aurelia B20S, ein Coupé der Serie V. Oder lieber schweben wie Gott in Frankreich? Dazu bringt ACT Special Car Center aus Gretzenbach SO eine «Göttin» nach Zürich. Der von Citroëns Modellname DS (frz. «la déesse», dt. «Die Göttin») inspirierte Rufname sagt alles: Als die DS 1955 erschien, wirkte sie wie Science-Fiction – und hielt mit ihrer Hydropneumatik bis 1975. Zu sehen ist heuer eine späte DS 23.

Auch Retro ist Tradition

Und ein nagelneuer Kleintransporter, aber auf pfiffige Retro-Art: Der berühmte «Wellblech»-Lieferwagen Citroën Typ H (oft nach seiner populärsten Version HY genannt) wurde von 1948 bis 1981 gebaut. Nun feiert er die Renaissance – als Bausatz, der den neuen Citroën Jumper in einem Wellblech-Retrokleid à la Typ H erstrahlen lässt. Damit schlägt der Typ H denselben Bogen wie der Opel Manta GSe ElektroMod (s. Kasten unten), den Blick sogar vorab ausfahren durfte: Seit 135 Jahren befeuert die Tradition der Innovation die Geschichte des Automobils.

Die Renaissance des Manta

So exklusiv wird es selbst an der Auto Zürich selten: Opel zeigt mit der Studie Manta GSe ElektroMod, wie die Ikone in die Zukunft summen könnte. Der Opel Manta war einstmals der mit dem Fuchsschwanz: Kaum ein anderes Coupé der 1970er-Jahre brachte den Boom günstiger Sportler jener Zeit derart auf den Punkt wie der erste Manta (Manta A, 1970–1975). Und kaum eine andere E-Studie bringt uns so zum Träumen wie der 2021er Opel Manta GSe ElektroMod. Als Schmankerl zeigt Opel Schweiz an der Auto Zürich diese Neuinterpretation des Manta, die Blick im Vorfeld sogar zu einer Probefahrt in Zürich ausführte.

Seit Jahren, sogar Jahrzehnten hofften nicht nur die Fans des Kult-Sportcoupés auf dessen Rückkehr. Und Opel hat bereits angekündigt: Ja, es wird etwa zur Mitte des Jahrzehnts dann tatsächlich wieder den Manta geben – vollelektrisch. Wie man den Manta stilistisch in die Zukunft transportieren könnte, das deutet der Manta GSe ElektroMod ebenfalls an. Er sieht übrigens nicht nur fast aus wie ein Manta, sondern ist ein Original, auf Elektroantrieb umgerüstet. Hier sind 147 E-PS (der originale GT/E hatte 105 PS) hinter dem ans aktuelle Opel-«Gesicht» angepassten Grill und LED-Leuchten am Werk. Innen gibt es Touchscreens, dazu Vier-Gang-Schaltung und Heckantrieb. Der Traum vom nächsten Opel-Coup ist bei der fahrfähigen Retro-Traumstudie mit 200 Kilometer E-Reichweite erlaubt.

Exklusiv: Das E-Einzelstück Opel Manta GSe ElektroMod – hier an der Zürcher Langstrasse – ist an der Auto Zürich zu sehen.
Thomas Buchwalder

So exklusiv wird es selbst an der Auto Zürich selten: Opel zeigt mit der Studie Manta GSe ElektroMod, wie die Ikone in die Zukunft summen könnte. Der Opel Manta war einstmals der mit dem Fuchsschwanz: Kaum ein anderes Coupé der 1970er-Jahre brachte den Boom günstiger Sportler jener Zeit derart auf den Punkt wie der erste Manta (Manta A, 1970–1975). Und kaum eine andere E-Studie bringt uns so zum Träumen wie der 2021er Opel Manta GSe ElektroMod. Als Schmankerl zeigt Opel Schweiz an der Auto Zürich diese Neuinterpretation des Manta, die Blick im Vorfeld sogar zu einer Probefahrt in Zürich ausführte.

Seit Jahren, sogar Jahrzehnten hofften nicht nur die Fans des Kult-Sportcoupés auf dessen Rückkehr. Und Opel hat bereits angekündigt: Ja, es wird etwa zur Mitte des Jahrzehnts dann tatsächlich wieder den Manta geben – vollelektrisch. Wie man den Manta stilistisch in die Zukunft transportieren könnte, das deutet der Manta GSe ElektroMod ebenfalls an. Er sieht übrigens nicht nur fast aus wie ein Manta, sondern ist ein Original, auf Elektroantrieb umgerüstet. Hier sind 147 E-PS (der originale GT/E hatte 105 PS) hinter dem ans aktuelle Opel-«Gesicht» angepassten Grill und LED-Leuchten am Werk. Innen gibt es Touchscreens, dazu Vier-Gang-Schaltung und Heckantrieb. Der Traum vom nächsten Opel-Coup ist bei der fahrfähigen Retro-Traumstudie mit 200 Kilometer E-Reichweite erlaubt.

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