Toyota und Lexus am Autosalon Genf
Mit Sport zum Erfolg

Neue, sportliche Modelle sollen Toyota in der Schweiz zurück zum Erfolg führen. Edeltochter Lexus setzt in Genf auf die Karte SUV.
Publiziert: 12.03.2018 um 20:04 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
Toyota Auris
Foto: Philippe Rossier
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Andreas Engel

Noch vor zehn Jahren gehörte Toyota mit über 17'000 verkauften Autos zu den grossen Playern auf dem Schweizer Markt. Doch der Wind hat gedreht: Letztes Jahr setzten die Japaner nur noch rund 10'000 Fahrzeuge ab – der Marktanteil sank auf mickrige 3,3 Prozent. Zum Vergleich: Der globale Konkurrent VW kommt hierzulande auf einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Mit einer sportlicheren Ausrichtung will Toyota den Rückstand nun wieder verkleinern. Einen Vorgeschmack gibt am Stand in Genf die Rennwagen-Studie des neuen Supra. Das zusammen mit BMW entwickelte Coupé soll als Serienmodell Anfang 2019 starten und laut Branchengerüchten von Zwei- und Dreiliter-Turbomotoren (ca. 180 bis 350 PS) von BMW befeuert werden.

Der neue Toyota Auris mit 180 PS und Hybrid-Technik soll bei Toyota neue sportliche Akzente setzen.
Foto: Philippe Rossier

Sportlicher Hybrid

Schon als Serienversion steht der Weltpremiere feiernde Auris am Stand. Der nun deutlich schärfer geschnittene Golf-Konkurrent (4,37 m Länge) leistet als Tophybrid 180 PS (2.0-Benziner + E-Motor) – kommt aber erst Anfang 2019 auf den Markt. Bereits zu haben ist der Kleinwagen Yaris als Sportversion GR (Gazoo Racing) mit 212 PS. Sein Preis: Ab 36'990 Franken.

Der Lexus UX kommt 2019 mit Front- und Allradantrieb in die Schweiz.
Foto: Philippe Rossier

Lexus setzt auf SUV

Toyotas Edeltochter Lexus hat auf dem Schweizer Markt ebenfalls einen schweren Stand. Mit lediglich 689 verkauften Autos (0,3 % Marktanteil) schwimmen die Japaner weit hinter der Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes hinterher. Um Boden gutzumachen, setzt Lexus mit dem erstmals gezeigten UX auf das boomende Kompakt-SUV-Segment. Typisch Lexus ist der aggressiv gezeichnete Kühlergrill, hinter dem ein Hybridsystem mit 178 PS für Vortrieb sorgt. Den UX gibts wahlweise mit Front- oder Allradantrieb mit zusätzlichem E-Motor an der Hinterachse. Start ist 2019. Schon Ende 2018 kommt der Edel-SUV RX als Langversion (+ 11 cm) mit sieben Sitzen in die Schweiz.

Nachgefragt bei Christian Künstler, Generaldirektor Toyota AG Schweiz

Toyota steht für sparsame Hybridautos, jetzt folgen wieder vermehrt sportliche Modelle. Warum?

Die Ausrichtung hin zu dynamischen, schnellen Autos hat Toyota-CEO Akio Toyoda vorgegeben. Im Rennsport leben wir das schon vor, etwa mit dem Yaris in der WRC, unserem LMP1-Hybridrennwagen oder Hilux und Land Cruiser an der Rallye Dakar. Mit den neuen, sportlichen Modellen werden wir das richtige Angebot für den Schweizer Markt haben.

Können Hybride denn auch emotional sein?

Natürlich! Denken Sie an Le Mans, da sind emotionale Hybridantriebe im Einsatz. Und auf der Strasse zeigt etwa unser Lexus LC, dass Hybridautos voller Emotionen sein können. Der neue Auris für 2019 ist mit einer Systemleistung von 180 PS auch keinesfalls untermotorisiert.

Global hat VW Toyota 2017 überholt, in der Schweiz sinken die Verkaufszahlen seit Jahren. Ändert sich das nun wieder?

In den letzten beiden Jahren haben wir in der Schweiz den Marktanteil wieder steigern können. Es war aber nie unser Ziel, die Nummer 1 zu sein. Ziel ist es, die besten Produkte auf den Markt zu bringen und die Kundenbetreuung stetig zu verbessern. Das Volumen kommt als natürliches Resultat dann von ganz alleine.

Lexus fehlten bisher die Dieselmodelle. Wird dieser Nachteil jetzt sogar ein Vorteil?

Die Qualität unserer Produkte – das Fundament einer Automarke – ist auf höchstem Premium-Niveau. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Volumen steigen. Und sie werden steigen, davon bin ich überzeugt – die aktuelle politische Diesel-Debatte ist dabei sicher kein Nachteil für uns.

Philippe Rossier

Toyota steht für sparsame Hybridautos, jetzt folgen wieder vermehrt sportliche Modelle. Warum?

Die Ausrichtung hin zu dynamischen, schnellen Autos hat Toyota-CEO Akio Toyoda vorgegeben. Im Rennsport leben wir das schon vor, etwa mit dem Yaris in der WRC, unserem LMP1-Hybridrennwagen oder Hilux und Land Cruiser an der Rallye Dakar. Mit den neuen, sportlichen Modellen werden wir das richtige Angebot für den Schweizer Markt haben.

Können Hybride denn auch emotional sein?

Natürlich! Denken Sie an Le Mans, da sind emotionale Hybridantriebe im Einsatz. Und auf der Strasse zeigt etwa unser Lexus LC, dass Hybridautos voller Emotionen sein können. Der neue Auris für 2019 ist mit einer Systemleistung von 180 PS auch keinesfalls untermotorisiert.

Global hat VW Toyota 2017 überholt, in der Schweiz sinken die Verkaufszahlen seit Jahren. Ändert sich das nun wieder?

In den letzten beiden Jahren haben wir in der Schweiz den Marktanteil wieder steigern können. Es war aber nie unser Ziel, die Nummer 1 zu sein. Ziel ist es, die besten Produkte auf den Markt zu bringen und die Kundenbetreuung stetig zu verbessern. Das Volumen kommt als natürliches Resultat dann von ganz alleine.

Lexus fehlten bisher die Dieselmodelle. Wird dieser Nachteil jetzt sogar ein Vorteil?

Die Qualität unserer Produkte – das Fundament einer Automarke – ist auf höchstem Premium-Niveau. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Volumen steigen. Und sie werden steigen, davon bin ich überzeugt – die aktuelle politische Diesel-Debatte ist dabei sicher kein Nachteil für uns.

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