Mehr Platz für Exoten
Autos die schwimmen, fliegen und stromern

Dieser Tage bietet Genf Exotisches ohne in einen Flieger zu steigen. Am Autosalon sind auch immer wieder automobile Exoten zu bewundern.
Publiziert: 09.03.2018 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:40 Uhr
Jürg A. Stettler

Die Abwesenheit etablierter Marken wie Opel, Mini oder Cadillac schafft in Genf Platz. Jaguar/Land Rover und Aston Martin etwa nutzten die Chance und wechselten für mehr Ausstellungsfläche ihren Standort. Die entstandenen Lücken füllen aber auch Hersteller, die bislang mit ihren exotischen Gefährten eher ein Mauerblümchendasein fristeten. Unser Rundgang zeigt: Es gibt in Genf 2018 viel Exotisches zu entdecken.

PAL-V: Der fliegende Holländer

Wagners fliegender Holländer wird in Genf zur Realität! Zwar wirkt der niederländische PAL-V mit Heckrotor und zusammengeklappten Propellern auf dem Dach recht unförmig, aber er ist das weltweit erste, kommerzialisierte Flugauto. Ein Propeller und zwei Motoren mit je 100 PS sorgen beim Zweiplätzer für Flugreichweiten von 400 bis 500 Kilometer. «In fünf Minuten wird der PAL-V vom Auto zum Gyrokopter, der maximal 30 Meter zum Landen oder Starten braucht», verrät CEO Robert Dingemanse, «auf der Strasse kommt nur noch ein Motor zum Einsatz. Das reicht bei 664 Kilo locker für bis zu 160 km/h Spitze.» Übrigens: Wem die 575'000 Franken für die auf 90 Stück limitierte Erstserie zu teuer sind, wartet auf die etwas weniger luxuriöse Variante für 345'000 Franken.

CEO Robert Dingemanse präsentiert in Genf sein Flugauto PAL-V.
Foto: Thomas Lüthi

FOMM 1.0: Schwimmender Kleiner

Der japanische Fomm-Boss Hideo Tsurumaki hat lobenswerte Ziele: Sein preiswertes E-Mobil soll in Micro-Fabriken vor Ort gebaut werden und dort gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen. Die erste Fabrik steht Ende Jahr in Thailand, wo der nur 2,59 Meter kurze und 630 Kilo leichte Kleinwagen vom Band läuft. Witzig: Der Vierplätzer aus nur 1600 Teilen ist für Klimawandel und steigende Meeresspiegel gerüstet und kann auch schwimmen! Aber sicherer ist man mit dem bis 85 km/h schnellen Fomm mit vier Radnabenmotoren auf Asphalt unterwegs.

Dieses Auto verwandelt sich in fünf Minuten in einen Helikopter und kann fliegen.
Foto: Thomas Lüthi
Der Fomm 1.0 kann auch schwimmen.
Foto: Philippe Rossier

W MOTORS: Arabischer Überflieger

Der 1350 Kilo leichte Karbonracer Fenyr Supersport aus Dubai ist voll auf Leistung getrimmt und höchst exklusiv! Nur noch drei der sieben Supersportler für 1,1 Millionen Franken sind zu haben. Ein 800 PS starker, von Ruf Automobile entwickelter 3,8-Liter-Boxer katapultiert den Zweiplätzer in 2,7 Sekunden auf 100 km/h und in 9,4 Sekunden auf 200 km/h! Ab dann sind die drei sonst aktiven Spoiler- und Aerodynamiksysteme im Heck fix – für optimalen Anpressdruck bis 400 km/h Spitze.

Der Karbonracer Fenyr Supersport aus Dubai ist in nur 2,7 Sekunden auf Tempo 100 und hat drei aktive Spoiler.
Foto: Philippe Rossier

LVCHI VENERE: Ambitiöser E-Chinese

Eine Hong Konger Investment-Gruppe gründete die Marke Lvchi 2016. Und die hat grosse Ambitionen, will dereinst 550'000 E-Autos pro Jahr produzieren! Bereits Ende 2019 soll ein Kleinwagen anrollen, später Limousine, MPV und SUV folgen. Zukunftsmusik! In Genf steht mit dem Venere erst ein aus wabenartigem Karbon gefertigtes GT-Concept. Der 5,15 Meter lange Vierplätzer soll mit je zwei E-Motoren vorne und zwei im Heck und 1006 PS Systemleistung lautlos in nur 2,5 s auf 100 km/h sprinten, Spitze 286 km/h.

Traum in weiss! Lvchi will in Zukunft eine halbe Million E-Autos bauen und macht in Genf mit einem GT-Concept schon mal Lust auf mehr.
Foto: Philippe Rossier

EADON GREEN: Britischer Nostalgiker

«Mir gefällt der legendäre Alfa 8C 2900 mit seinen fliessenden Linien. Doch der kostet mir heute mit über 15 Millionen Franken viel zu viel», erklärt Firmenchef Felix Eaton. Selbst ist der Mann: Also entwickelte der britische Ladenbauer auf einem Corvette-Chassis seinen eigenen Retrocar aus Karbon. Der Zeclat donnert so dank 6,2-Liter-V8 (460 PS, 630 Nm) in 3,6 Sekunden auf 100 km/h. Einen Preis nennt Eaton keinen, «die Werkzeuge sind auf 50 Stück ausgelegt und dann dürfte er unter 650'000 Franken kosten.»

Wieso Oldtimer fahren, wenn man das Geld hat selber einen Retrocar zu entwickeln?
Foto: Philippe Rossier

Der Autosalon Genf 2018

Vom 8. bis 18. März 2018 findet in den Palexpo-Hallen in Genf die 88. Autosalon Genf statt. Die wichtigsten Informationen rund um den Hallenplan, Tickets und Anreise gibt hier.

Die neusten News von der grössten Automesse gibt es hier.

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