Bis 2025 fliegen Flugtaxis über unsere Städte
Jetzt heben wir ab

Ruckzuck mit kleinen elektrischen Flugtaxis quer über die Stadt zum nächsten Termin fliegen? Was nach Science Fiction klingt, soll im nächsten Jahrzehnt Realität werden. Die ersten Testflüge laufen.
Publiziert: 13.07.2018 um 06:41 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:35 Uhr
Der Volocopter bei seinem Testflug letztes Jahr über Dubai.
Foto: ZVG
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Wolfgang Gomoll

Der neue Münchner Hauptbahnhof soll Landeplätze für Lufttaxis haben. Das fordern CSU-Politiker von der Deutschen Bahn bei der Planung des neuen Bahnhofs. Was sich nach einer Idee aus dem Biergarten anhört, hat einen handfesten Hintergrund. Nach Ansicht der Experten von Porsche Consulting dürften die ersten Lufttaxis 2025 kommerziell unterwegs sein. Schon zehn Jahren später dürften sie einen Umsatz von fast 27 Milliarden Euro erwirtschaften. Und die ersten Versuche sind vielversprechend.

Der Volocopter mit Mercedes-Gelder

Erst im letzten Jahr absolvierte ein Volocopter einen erfolgreichen unbemannten Testflug und schwebte acht Minuten lang 60 Meter über Dubai. Das ehrgeizige Projekt entstand vor sieben Jahren im deutschen Bruchsal nahe Karlsruhe. Der erste erfolgreiche Testflug 2011 über 90 Sekunden erinnerte noch etwas an die Versuche der Gebrüder Wright. Zwei Jahre später erhielt der Volocopter die vorläufige Verkehrszulassung durch die deutsche Luftfahrtbehörde. Auch Mercedes glaubt ans Projekt und hat 25 Millionen Euro investiert.

Warten auf bessere Akkus

An der diesjährigen Elektronikmesse CES in Las Vegas (USA) flog Intel-Boss Brian Krzanich in dem Volocopter und war begeistert. Die elektrische Drohne lässt sich über einen Joystick steuern, ist aber in erster Linie autonom. Sobald sie landet, sollen Roboter die Batterien wechseln. Aktuell beträgt die Reichweite der neun verbauten Akkus noch 50 Kilometer und soll mit besseren Batterien noch steigen. Die Visionäre hinter dem Volocopter hoffen, dass in Zukunft 100'000 Passagiere pro Stunde ihr Flugtaxi nutzen.

Der Lilium-Jet mit China-Geldern

Und sie sind nicht die einzigen. In Gilching bei München entwickelt die Firma Lilium einen senkrecht startenden und landenden Elektro-Jet. Er soll fünf Passagiere mit 300 km/h rund 300 Kilometer weit fliegen können. Im letzten Jahr fand der erfolgreiche Jungfernflug statt. Kurz darauf ist der chinesische Internetriese Trecent mit rund 75 Millionen Euro eingestiegen.

Der Pop.Up Next mit Audi-Geldern

Neben solchen Start-ups setzen auch grosse Konzerne aus der Auto- und der Luftbranche auf die Lufttaxis. Audi hat sich mit seiner Tochter Italdesign mit Airbus zusammengetan, um den Pop.Up Next zu entwickeln. Beim modularen Konzept wird die Passagierkabine entweder von einer Drohne oder einem Elektroauto transportiert.

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