Zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban
UN-Menschenrechtler fordern Asyl für afghanische Frauen

Menschenrechtsbeobachter der Vereinten Nationen haben zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban internationalen Schutz für die Frauen Afghanistans gefordert.
Publiziert: 14.08.2023 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2023 um 16:56 Uhr

Staaten in aller Welt sollten «allen afghanischen Frauen und Mädchen Flüchtlingsstatus gewähren», erklärten die Expertinnen und Experten am Montag. Die Vorstellung, dass sich die Taliban im Vergleich zu ihrer ersten Herrschaft (1996-2001) gewandelt hätten und nun moderater seien, habe sich als falsch erwiesen. Die militant-islamistische Gruppierung habe stattdessen ein System der «totalen Diskriminierung, Ausgrenzung und Unterdrückung» eingeführt, hiess es in ihrer Mitteilung.

Diese geschlechtsspezifische Verfolgung sei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten, argumentierten die 31 Beobachter. Darunter waren der Sonderberichterstatter für Afghanistan, Richard Bennett, und die Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen, Reem Alsalem.

Frauen sollten wieder frei arbeiten, Unternehmen führen und am politischen Leben teilnehmen können, forderte die Expertengruppe von den Taliban. Ausserdem sollten Mädchen und Frauen sofort Zugang zu allen Bildungseinrichtungen erhalten.

ARCHIV - Kämpfer der Taliban versammeln sich am späten Nachmittag in der Nähe des Sakhi Shah-e Mardan-Schreins. Foto: Rodrigo Abd/AP/dpa
Foto: Rodrigo Abd

Die Experten wiesen darauf hin, dass nicht nur Frauen in Afghanistan unter extremen Menschenrechtsverletzungen leiden, sondern etwa auch Minderheiten, Menschen mit Behinderung, Aktivisten oder ehemalige Mitarbeiter von staatlichen Sicherheitsbehörden.

(SDA)

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