Deutsche Schauspieler sorgen für Entsetzen
0:58
#allesdichtmachen:Deutsche Schauspieler sorgen für Entsetzen

«Wir leugnen Corona nicht»
Jetzt spricht der Mann hinter #allesdichtmachen

Die Video-Aktion #allesdichtmachen von Schauspielerinnen und Schauspielern sorgte für viel Aufsehen und Kritik. Nun meldet sich der Initiator der Aktion zu Wort – der Münchner Filmemacher Bernd K. Wunder.
Publiziert: 23.04.2021 um 17:40 Uhr
|
Aktualisiert: 23.04.2021 um 17:56 Uhr

Mit der Aktion #allesdichtmachen machten mehrere deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler Schlagzeilen. Einige lobten die ironisch-satirischen Clips, die die Corona-Massnahmen in Frage stellen – die meisten Kommentare dazu fielen aber negativ aus. Die grösste Kritik gab es von eigenen Berufskollegen, wie etwa von Nora Tschirner (39) und Elyas M'Barek (38).

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nun ist klar: Hinter den Protest-Videos steckt der Filmemacher Bernd K. Wunder (46). Gegenüber dem Onlineportal «Focus» verteidigte er die Aktion und erklärte, man wollte mit der Satire den «Verängstigten, Verunsicherten und Eingeschüchterten» eine Stimme geben.

«Misslungene Satire von A bis Z»
1:39
Deville über #allesdichtmachen:«Misslungene Satire von A bis Z»

In einer ersten Stellungnahme bezeichnete er das Videoprojekt als «Kunst». Gleichzeitig grenzte er sich von Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern und Querdenkern ab – er und die Schauspieler wollten lediglich die Diskussion um die Angemessenheit der Corona-Schutzmassnahmen anregen. «Weder leugnen wir Corona, noch stellen wir die Gefahr, die von der Krankheit ausgeht, in Abrede», sagt er.

Rund 50 Schauspielerinnen und Schauspieler nahmen in Deutschland an der Aktion #allesdichtmachen teil.
Foto: keystone-sda.ch
1/7

«Behaupten nicht, es besser zu wissen»

Wunder und seine Kollegen stellen aber in Frage, ob die in den letzten zwölf Monaten angeordneten Massnahmen in allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens angemessen, zielführend und sinnvoll gewesen sind. «Hierbei behaupten wir nicht, es besser zu wissen und auch nicht, dass alle Massnahmen falsch sind», sagt er. Die Ereignisse der letzten Monate würden aber zeigen, dass vieles nicht gut gelaufen sei.

Seine Forderung: «Wir wollen in einer pluralistischen, offenen und diskussionsfreudigen Gesellschaft leben, in der Meinungen auf der Basis von gegenseitigem Respekt, guter Argumente und individueller Sorgen besprochen werden können, ohne dass jene, die eine Meinung äussern, verunglimpft, beleidigt oder gar bedroht werden.»

«Mundschutzknappen und Retter der Menschheit»

Wunder ist Geschäftsführer der Münchner Produktionsfirma «Wunder Am Werk». Laut «Focus» soll er bereits mehrmals als Kritiker der staatlichen Schutzmassnahmen in Erscheinung getreten sein.

Auf seinem Instagram-Account finde sich beispielsweise ein Beitrag vom 17. Mai 2020, bei dem sich der Filmemacher einen Hund vors Gesicht hält uns sich so über selbstgenähte Masken lustig macht. Dazu schreibt er: «Das Robert Koch-Institut warnt eindringlich vor selbst gemachtem Hundschutz.» Im dazugehörigen Text kritisiert er die Befürworter eines Teil-Lockdowns als «Mundschutzknappen und selbsternannte Retter der Menschheit». (bra)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?