Covid-19-Patient in Wuhan im Januar 2020
Foto: HECTOR RETAMAL

WHO-Mission
Experten zur Erkundung der Corona-Ursprünge in Wuhan eingetroffen

Ein Team von Experten, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach den Ursprüngen des Coronavirus forschen sollen, ist am Donnerstag in der zentralchinesischen Stadt Wuhan eingetroffen. Sie müssen zunächst für zwei Wochen in Quarantäne.
Publiziert: 14.01.2021 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2021 um 12:43 Uhr

Nach tagelanger Verzögerung ist ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der chinesischen Stadt Wuhan eingetroffen, um die Ursprünge des neuartigen Coronavirus zu erforschen. Aufnahmen des staatlichen chinesischen Fernsehsenders CGTN zeigten am Donnerstag, wie die aus Singapur kommende Maschine mit den WHO-Experten in Wuhan landete.

Mission bereits für vergangene Woche geplant gewesen

Ursprünglich war der Beginn der Mission bereits für vergangene Woche geplant gewesen. Fehlende Genehmigungen von chinesischer Seite verzögerten den Start jedoch. Die zehn WHO-Experten, darunter Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut in Berlin, müssen sich wegen der strikten chinesischen Einreisebestimmungen zunächst für zwei Wochen in Quarantäne begeben.

Gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern wollen die Experten erkunden, ob das Virus zu seiner Quelle zurückverfolgt werden kann. In der Metropole Wuhan waren vor mehr als einem Jahr die ersten Infektionen mit dem neuen Sars-CoV-2-Virus entdeckt worden, der weltweit Dutzende Millionen Menschen infiziert hat. Mehr als 1,9 Millionen Menschen sind nach offiziellen Statistiken schon gestorben.

<p>dpatopbilder - Arbeiter in Schutzkleidung sprechen mit Mitgliedern eines Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Flughafen in Wuhan Foto: Ng Han Guan/AP/dpa</p>

Der weltweit erste Infektionsherd war Ende 2019 in Wuhan festgestellt worden

Im zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan war Ende 2019 der weltweit erste Infektionsherd des neuartigen Erregers festgestellt worden. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte der Coronaviren waren. Ungeklärt ist aber, welches Tier bei der Übertragung auf den Menschen als sogenannter Zwischenwirt diente.

Mitglieder des WHO-Teams haben im Vorfeld der Reise aber schon die Erwartungen heruntergeschraubt. Es gehe vor allem darum, im Austausch mit den chinesischen Kollegen zu schauen, welche Spuren noch verfolgt werden könnten, hiess es. Die erste Reise diene auch nur dazu, in einer ersten Phase zu schauen, was schon alles an Forschung laufe und an Daten vorliege, um dann einen Plan für die zweite Phase zu machen.

Die Suche nach dem Ursprung des Virus gilt als politisch brisant

China fürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert zu werden. Seit Monaten streuen chinesische Behörden daher Zweifel, ob das Virus überhaupt aus China stammt. Es wird auf unbestätigte Berichte verwiesen, dass es mögliche Infektionen schon vorher in anderen Ländern gegeben haben könnte. So müssten WHO-Experten auch in andere Länder reisen, teilte ein Aussenamtssprecher mit.

Chinas Propaganda verbreitet auch die These, dass das Virus über gefrorene Lebensmittel nach China eingeschleppt worden sein könnte. Es wird auf heutige Viruspuren auf importierten Tiefkühlwaren verwiesen. Doch ist unter Wissenschaftlern strittig, ob diese Spuren für eine Infektionen ausreichen. Ausländische Forscher verdächtigen hingegen weiter Fledermäuse aus Südchina, die auch von chinesischen Behörden lange als möglicher Ursprung genannt worden waren. (AFP/SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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