Weil USA zu teuer war
Ami-Paar erfüllt sich Traum vom eigenen Haus in Spanien

John Flores und Michael Leitz aus San Francisco merkten mit Hinblick auf ihren Ruhestand, dass das Geld für ein Leben in den USA knapp wird. Also wanderten sie nach Spanien aus, kauften ein Haus in einer historischen Kleinstadt in Spanien.
Publiziert: 04.01.2024 um 20:18 Uhr

Den Traum vom Eigenheim können sich immer weniger Menschen erfüllen, denn Häuser werden immer teurer. So ging es auch den Amerikanern John Flores und Michael Leitz. Ein Haus in San Francisco konnte sich das Ehepaar aber nicht leisten. Doch in Spanien wurden Flores und Leitz fündig: Sie kauften ein 120 Jahre altes dreistöckiges Haus für weniger als 45'000 Euro (circa 42'500 Franken) auf dem Land.

Die Lehrer merkten kurz vor ihrem Ruhestand, dass ein Leben in San Francisco teuer wird. Die Miete für ein Haus könnten sie sich mit der Rente, die um einiges tiefer liegt als ihre Monatsgehälter, nicht leisten. Also zogen sie in die Ferne. «In Europa kommt man dem kalifornischen Lebensstil am nächsten, wenn man in Spanien lebt – also fiel uns die Entscheidung leicht», sagt Leitz zu CNN. Da Flores mexikanische Wurzeln hat, spricht er fliessend Spanisch.

Das milde Klima, die entspannte Art der Einheimischen und günstiges gutes Essen machen Spanien zu einem der beliebtesten Ziele für Auswanderer. Visa und Aufenthaltsbewilligungen werden vergleichsweise einfach vergeben. Mit Hinblick auf die Pensionierung bereisten Flores und Leitz die schönsten Ecken Spaniens, lernten die Sprache und liessen sich von der Kultur verzaubern.

Als die beiden amerikanischen Lehrer John Flores (r.) und Michael Leitz in den Ruhestand gingen, wanderten sie aus.
Foto: CNN
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Traumhaus auf dem Land

Drei Jahre lebten die Rentner in einer Mietwohnung in Valencia, während sie noch nach dem perfekten Haus suchten. In die Orangenbäume, das Nationalgericht Paella und die sagenhafte Architektur verliebten sich die beiden sofort. Doch ein Haus am Meer sprengte ihr Budget. Also schauten sie sich auf dem Immobilienmarkt auf dem Land um.

In der historischen Kleinstadt Xàtiva wurden Flores und Leitz fündig. Der Ort liegt mit dem Auto nur 50 Minuten von Valencia entfernt und zieht viele Touristen auf das Land. Überreste des Römischen Reichs und der traditionelle gebackene Reis verzaubern die 29'637 Einwohner, zu denen nun auch die beiden Amerikaner gehören. Sie zogen in ein dreistöckiges Haus aus Stein. In den kleinen Zimmern erkannte das Paar auf den ersten Blick das Potenzial.

Eigenheim kostete 45'000 Euro

Flores und Leitz kauften ihr Traumhaus für 45'000 Euro, bauten ihre vier Wände komplett um, rissen die Innenwand ein, liessen die Decke anheben, und installierten Klimaanlagen. Im zweiten Stock entstanden ein begehbarer Kleiderschrank, ein Gästezimmer und ein Badezimmer mit Wanne. Zwar gibt es einen Garten, aber auf der Terrasse haben die Amerikaner viele Topfpflanzen. Bei der Einrichtung treffen amerikanischer und skandinavischer Style auf spanische Landhausmöbel. «Einiges haben wir aus Kalifornien mitgebracht, darunter einen Perserteppich, der schon lange in der Familie war, anderes haben wir bei Ikea gekauft», so Leitz. In Spanien fanden sie einen Möbelhändler, der sie mit dem Rest ausstattete. 

Sechs Monate nach dem Kauf konnten die Amerikaner einziehen. «Der schwierigste Teil war das lange Warten auf die Genehmigung und die Bürokratie», erklärt Leitz. Immer wieder bekamen sie das Wort «mañana» (auf Deutsch: «morgen») zu hören. Doch die Entscheidung, auszuwandern, bereuten sie nie. Mittlerweile sind sie fest in Xativa integriert. Das Leben auf dem Land ist gemütlich und ruhig, von 14 bis 17 Uhr bleiben die Läden geschlossen. «Je älter wir werden, desto besser gefällt uns das ruhige Leben. Wir brauchen keine Nachtclubs und Bars», sagt Leitz. Und wenn das Nachtleben fehlt, ist Valencia nur eine kurze Zugfahrt entfernt. (jwg)

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