Weil eine Frau am Stau-Ende wendete
Familienvater (†33) stirbt bei Horror-Unfall in Deutschland

Auf dem Weg zur Arbeit wurde ein zweifacher Vater in Deutschland aus dem Leben gerissen. Ein Schock für Familie und Freunde. Zwei Freundinnen der Witwe haben deswegen einen Spendenaufruf ins Leben gerufen.
Publiziert: 15.05.2023 um 16:45 Uhr

Ein kleines Mädchen sitzt auf dem Schoss ihres Papas und ist einfach glücklich. Lacht. Ein Bild, das es so nicht mehr geben wird. Denn der Vater der Kleinen ist tot. Stefan Fritsch (†33) aus Zwickau im deutschen Bundesland Sachsen wurde am 9. Mai am Morgen aus dem Leben gerissen.

Der Grundschullehrer verliess gegen 7 Uhr sein Zuhause und geriet kurz darauf in einen Horror-Unfall. Laut Polizei wendete eine Frau (55) am Stauende, der sich nach einem tödlichen Unfall gebildet hatte, und geriet danach in den Gegenverkehr – direkt in den Wagen von Stefan Fritsch.

Die 55-Jährige überlebte schwer verletzt. Der 33-Jährige hingegen hatte keine Chance. Er starb noch vor Ort.

Stefan Fritsch mit seiner fünfjährigen Tochter. Dieses und die folgenden Bilder sind Teil eines Spendenaufrufs.
Foto: Gofundme
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«Es ist einfach zu surreal und schmerzhaft»

Gemeinsam mit seiner Frau Stefanie Fritsch hatte er sich eine Doppelhaushälfte gekauft und saniert. Dort wollte die kleine Familie ihr Glück finden, die Eltern dabei zusehen, wie ihre Tochter (5) und ihr Sohn (11 Monate) aufwachsen. Dann kam der Unfall. «Es ist einfach zu surreal und schmerzhaft. Mein Mann und ich waren seit zwölf Jahren ein Paar, das ist fast mein halbes Leben», sagte Stefanie Fritsch zur «Bild».

Auch für Freunde und Bekannte der Familie ist der plötzliche Tod von Stefan Fritsch ein Schock. Zwei Freundinnen wollen die Familie unterstützen und haben einen Spendenaufruf ins Leben gerufen. «Stefan hinterlässt nicht nur Frau und zwei Kinder, sondern auch eine grosse Lücke im Bekanntenkreis. Wir, die den Spendenaufruf für unsere Stefanie ins Leben rufen, können diese Lücke nicht schliessen», schreiben sie auf Gofundme. Trotzdem möchten sie ihrer Freundin Stefanie helfen, wenigstens die finanziellen Sorgen zu vergessen.

«So soll sie Zeit finden, die Geschehnisse aufzuarbeiten und ihre Kinder durch die Trauer zu begleiten. Deshalb möchten wir auf diesem Weg Geld sammeln, damit die anstehende Beisetzung, Gedenkfeier und kommende Zukunft als verwitwete junge Frau sorgenfreier geplant werden kann», heisst es weiter im Aufruf. Das Ziel: 75'000 Euro. Und die sind schon fast zusammen.

«Ich bin unfassbar dankbar für die Unterstützung»

Stand Montagnachmittag sind über 69'000 Euro gespendet worden. Und Stefanie Fritsch ist überwältigt angesichts der Anteilnahme. «Ich bin unfassbar dankbar für die Unterstützung, die uns entgegengebracht wird. Das Geld bringt mir meinen Mann, unseren Kindern den Papa nicht wieder, aber es sichert das, was er für uns aufgebaut hat», sagt sie zu «Bild».

Auch Kollegen und Schüler an der Grundschule können nicht fassen, dass Stefan Fritsch nicht mehr lebt. In einem Nachruf der Schule heisst es: «Wir denken immer noch, dass du jeden Moment im Schulhaus um die Ecke kommst und unser Alltag normal weitergeht – aber dem ist nicht so.» (jmh)

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