Wegen streit zwischen Fatah und Hamas
Israel kürzt dem Gazastreifen den Strom

Aufgrund eines Streits zwischen Fatah und Hamas liefert Israel weniger Strom nach Gaza, nachdem die Palästinenserbehörde selber darum gebeten hat. Die Stromversorgung auf dem Gazastreifen ist ohnehin schon prekär und durch diese Massnahme wird die humanitäre Situation noch weiter verschärft.
Publiziert: 12.06.2017 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:20 Uhr

Israel will die Stromversorgung im Gazastreifen weiter reduzieren. Das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe dies beschlossen, berichteten israelische Medien am Montag.

Stromreduktion kommt von Palästina

Das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Netanjahu hat die Stromkürzung für Gaza beschlossen.
Foto: Photothek via Getty Images

Die Entscheidung vom Sonntag folge einer Bitte des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Er wolle damit Druck auf die Führung der mit seiner Fatah-Organisation rivalisierenden Hamas ausüben. Es wird jedoch befürchtet, dass sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschlimmern und dies wiederum zu einer neuen Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hamas führen könnte.

Strom ist kostbares Gut auf dem Gazastreifen

Die rund zwei Millionen Einwohner des schmalen Küstenstreifens leben bereits seit Jahren mit ständigen Stromausfällen. Zuletzt gab es nur noch rund vier Stunden am Tag Strom. Das einzige Kraftwerk in der Palästinenserenklave am Mittelmeer wurde vor zwei Monaten wegen Treibstoffmangels abgeschaltet.

Ein Teil des Stroms wird aus Israel nach Gaza geliefert, bisher zahlte dafür die Palästinenserbehörde von Abbas. Im vergangenen Monat erklärte Abbas jedoch nach Medienberichten, er wolle die Zahlungen stoppen.

Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen seiner Fatah und der Hamas, die vor zehn Jahren gewaltsam die alleinige Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen hatte. Bisher hatte Israel den Gazastreifen dennoch weiter mit Strom beliefert. Man dürfe sich nicht im innerpalästinensischen Machtkampf instrumentalisieren lassen, warnte Energieminister Juval Steinitz.
(SDA)

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