Wegen Protesten im Land
Thai-König besticht das Volk mit Freibier

Seit Monaten gibt es Proteste in Thailand. Das Volk ist sauer. Viele stellen die Monarchie in Frage. Der Thron von Rama X. wackelt. Doch der hat sich was einfallen lassen, um die hitzigen Gemüter zu beruhigen: Freibier!
Publiziert: 31.10.2020 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2021 um 15:22 Uhr

Eigentlich ist vielen Thailändern nicht zum Feiern zu Mute. Und trotzdem verschenkt König Rama X. (68) jedem, der mit einem gelben T-Shirt auf die Strasse geht, Freibier – und zwar grenzenlos. Obendrauf gibt es sogar eine Mahlzeit spendiert und sogar etwas Geld. Umgerechnet fast 29 Franken. Nicht gerade wenig. Ein monatliches Gehalt beträgt in Thailand gut 600 Franken.

Mit dem Freibier, dem Essen und dem Geld will der Monarch Stimmung für sich machen. Die Farbe Gelb gilt als Zeichen der Treue zum König. Wer sich damit zeigt, bezieht Stellung für Rama X. Und im Moment kann der König jeden Unterstützer brauchen. Denn die Situation in Thailand ist angespannt. Das Volk begehrt auf, wehrt sich gegen das Regime von König Rama X. (68).

Zahl der Königstreuen wächst durch die Freibier-Aktion

Seit Monaten kommt es immer wieder zu Protesten. Nicht wegen Corona, sondern wegen der Monarchie. Das Thema war lange tabu. Die Kritik richtet sich vor allem gegen ein strenges Gesetz, das lange Haftstrafen für Majestätsbeleidigung vorsieht. Die Protestler fordern demokratische Reformen. Das will Rama X. natürlich verhindern. Und seine Freibier-Taktik scheint aufzugehen. Zumindest teilweise. «Die Zahl betrunkener und teils sehr aggressiver Königstreuer wächst täglich», sagt eine Studentin aus Bangkok zur «Bild»-Zeitung.

Um die Proteste im Land klein zu halten, hat der Thai-König Rama X. eine besondere Strategie.
Foto: keystone-sda.ch
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Ob sich die Protestler mit Freibier aber tatsächlich mundtot machen lassen, bleibt abzuwarten. Klar ist nur: Rama X. ist offenbar bereit, notfalls mit Gewalt seinen Platz zu verteidigen. Laut «Bild» hat der König seinen Armee-Chef dazu angehalten, eine passende Gelegenheit abzuwarten, um den Demonstranten, die sich friedlich gegen das System wenden, einen Putsch-Versuch anzudichten. (jmh)

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