Omikron hat mehr Mutationen als Delta
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Infektiologe über Varianten:Omikron hat mehr Mutationen als Delta

Zwischen den zwei Personen gibt es eine Verbindung
BAG bestätigt zwei Omikron-Fälle – einer davon in Basel

Im südlichen Afrika wurde die Corona-Variante Omikron entdeckt. Weltweit verschärfen Länder ihre Corona-Massnahmen. Blick hält Sie im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 26.11.2021 um 01:46 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2021 um 21:47 Uhr

Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529, die auch Ny- oder Omikron-Variante genannt wird, hat sich bereits weiter verbreitet. Am Freitagmorgen gibt Israel bekannt, eine erste Infektion mit Ny entdeckt zu haben. Auch zwei weitere Verdachtsfälle seien aufgetaucht, gab das Gesundheitsministerium bekannt. Alle drei Personen sind geimpft. Ob zwei- oder dreifach, wird derzeit abgeklärt.

Die neue Variante hält seit dieser Woche die Welt in Atem. Die EU will Flüge aus der Region des südlichen Afrikas stoppen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) twitterte am Freitagmorgen, die Kommission werde einen «Notfall-Flugstopp» vorschlagen. Damit soll der Flugverkehr zwischen dem südlichen Afrika und der EU eingeschränkt oder gar komplett ausgesetzt werden.

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Auch Grossbritannien schränkt Flugreisen für afrikanische Länder ein. Es gebe Hinweise darauf, dass die neue dort entdeckte Corona-Variante möglicherweise übertragbarer sei als die Delta-Variante – und dass Impfstoffe möglicherweise weniger wirksam seien. Das sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Donnerstagabend.

Am Dienstag, 30. November 2021, hat das Bundesamt für Gesundheit die ersten beiden Omikron-Fälle in der Schweiz bestätigt. Im Bild: BAG-Direktorin Anne Levy
Foto: Keystone
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«Anlass zur Sorge»

Deshalb würden alle Flüge aus Südafrika, Namibia, Lesotho, Eswatini, Simbabwe und Botsuana nach Grossbritannien von Freitagmittag an eingestellt. Reisende, die bis dahin noch aus einem dieser Länder in Grossbritannien ankommen, müssten sich in Quarantäne begeben und am zweiten und achten Tag einen PCR-Test machen. Javid rief auch alle Reisenden, die in den vergangenen zehn Tagen aus diesen Ländern gekommen waren, auf, sich zu isolieren und testen zu lassen.

Südafrikanische Wissenschaftler hatten zuvor mitgeteilt, die neue Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 weise eine «sehr hohe Anzahl von Mutationen auf» und gebe «Anlass zur Sorge». Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als «ernsthaft besorgniserregend» und als Ursache für einen «exponentiellen» Anstieg der gemeldeten Fälle in seinem Land.

Das südafrikanische Institut für Ansteckende Krankheiten NICD teilte am Donnerstag mit, es seien in Südafrika erste 22 Fälle der neuen Variante B.1.1.529 nachgewiesen worden. Mit mehr Fällen sei im Zuge der laufenden Genomanalysen zu rechnen. «Obwohl die Datenlage noch beschränkt ist, machen unsere Experten mit allen Überwachungssystemen Überstunden, um die neue Variante und die damit möglicherweise verbundenen Implikationen zu verstehen.»

Die Wirksamkeit der Vakzine gegen diese Virusvariante ist demnach noch unklar. Am Freitag soll auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über B.1.1.529 beraten. Die Variante war nach Angaben der Wissenschaftler bislang in Botsuana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika entdeckt worden.

Politiker zeigen sich besorgt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO untersucht bereits, ob B.1.1.529 als besorgniserregend eingestuft werden muss. Das sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove in einem Briefing. Es werde dabei auch untersucht, inwieweit die Variante Folgen für die Diagnostik, Therapien und die Impfkampagnen habe.

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«Die Wissenschaftler sind alle hoch alarmiert», sagte Kanzleramtsminister Braun am Freitagmorgen im ARD-Morgenmagazin. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schrieb auf Twitter: «Wir müssen Zeit gewinnen. Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein.» Wenn vorläufige Daten sich als korrekt herausstellten, «müssen sofort Reisebeschränkungen erfolgen». Der designierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verwies bei Massnahmen gegen die neue Coronavirus-Variante auf die geschäftsführende Regierung von Angela Merkel (CDU). Er empfehle aber «auch Massnahmen im Flugverkehr», sagte Wissing im Deutschlandfunk.

Swiss und Edelweiss warten ab

Die Swiss fliegt nach Angaben eines Sprechers nur Johannesburg an. Der nächste Flug findet am Samstag, 27. November, statt. Bisher sei dieser Flug noch nicht gestrichen worden. Die Fluggesellschaft Edelweiss hat laut einem Sprecher nur die Destination Kapstadt im Angebot. Der nächste Flug findet am Montag, 29. November.

In Südafrika war vergangenes Jahr bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt worden. Südafrika ist mit rund 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89'600 Toten das nach offiziellen Zahlen am schwersten betroffene Land in Afrika. (SDA)

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