Wegen Fäkalien aus Spital
133 Menschen nach Bad im Bodensee erkrankt

Der Sprung ins kühle Nass bleibt den Menschen im deutschen Friedrichshafen derzeit verwehrt. Der Grund sind erhöhte E-Coli oder Enterokokken-Werte. Auf gut Deutsch: Es hat Fäkalien im Wasser.
Publiziert: 25.07.2019 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2019 um 09:53 Uhr

Igitt! Normalerweise fliesst das Abwasser des Häfler Klinikums im deutschen Friedrichshafen direkt in ein Klärwerk. Dort werden Keime und Fäkalien herausgefiltert. Doch weil ein Rückhaltebecken überlief, könnte das Abwasser des Spitals in den Buchenbach und anschliessend in den Bodensee gelangt sein. 

Der «Südkurier» schreibt, dass im Mündungsbereich des Buchenbachs erhöhte E-Coli- und Enterokokken-Werte nachgewiesen wurden. Das bedeutet, dass das Wasser durch Fäkalien verschmutzt ist. Dem Bericht zufolge stammen diese vermutlich aus dem Häfler Klinikum.

Erbrechen und Durchfall

Wegen des hochsommerlichen Wetters kühlen sich Tausende Menschen in Friedrichshafen und Umgebung im Bodensee ab. So auch eine Schulklasse und ihre Betreuer. Nach dem Bad an der Manzeller Bucht wurde es den Mitgliedern der Gruppe am Wochenende kotzübel. Sie litten an Erbrechen und Durchfall. Weitere Badegäste klagten über die gleichen Symptome.

Eine stinkende braune Brühe fliesst über den Buchenbach in Friedrichshafen (D) in den Bodensee.
Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Inzwischen ist die Anzahl der mit dem verunreinigten Wasser in Zusammenhang stehenden Krankheitsfälle auf mindestens 133 gestiegen. Eine Person ist mit dem Norovirus infiziert worden.

Badeverbot bis mindestens Montag

Die Behörden reagierten mit einem Badeverbot für das Freizeitgelände Manzell, den Strand im Frei- und Seebad Fischbach sowie für den daran angrenzenden Naturstrand.

Die für das Überlaufen des Rückhaltebeckens verantwortliche Verstopfung konnte inzwischen gelöst werden. Der Buchenbach wurde gereinigt und mit Frischwasser befüllt. Das Badeverbot bleibt jedoch noch bis mindestens Montag in Kraft. (noo)

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