Die argentinischen Gesundheitsbehörden haben nach mehreren Fällen tödlicher Lungenentzündungen Entwarnung gegeben: Sie seien auf Legionellen zurückzuführen, teilte Gesundheitsministerin Carla Vizzotti (50) am Samstag bei einer Pressekonferenz in Tucumán mit.
Der genaue Bakterientyp müsse noch bestimmt werden. Seit Montag war der Tod von insgesamt vier Menschen gemeldet worden, die an einer «Lungenentzündung unbekannter Ursache» starben, wie es zunächst hiess. Insgesamt waren elf Menschen erkrankt. Alle Fälle wurden im Umfeld einer Privatklinik in Tucumán festgestellt.
Die Gesundheitsbehörden versuchten herauszufinden, welcher Krankheitserreger die doppelseitigen Lungenentzündungen auslöste, die mit hohem Fieber und Atembeschwerden einhergingen. Bei den Untersuchungen in einem renommierten Labor in der Hauptstadt Buenos Aires konnten das Coronavirus, Grippeviren der Typen Influenza A und B sowie Hantaviren bereits als mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.
«Keine pandemische Gefahr»
Legionellen sind wärmeliebende Bakterien, die sich in Süsswasser vermehren und schwere Lungenentzündungen auslösen können, wenn Menschen das mit ihnen verseuchte Wasser in Form feinster Tröpfchen einatmen. Viele Infektionen verlaufen aber harmlos und ähneln eher leichten Erkältungen. Vor allem ältere und geschwächte Menschen sind gefährdet. Infektionen lassen sich mit den richtigen Antibiotika in aller Regel gut behandeln.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59) zeigte sich im Kurzbotschaftendienst Twitter erleichtert. «Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt», erklärte Lauterbach. Er reagierte auf einen Tweet des Charité-Infektiologen Leif Erik (45) Sander, der sich ebenfalls erleichtert zeigte, dass der Ausbruch auf Legionellen zurückzuführen sei. «Keine pandemische Gefahr», erklärte Sander. (SDA/chs)