Schon seit Wochen gehen in Moskau Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin (68) rum. Der Kreml streitet alles ab. Für den russischen Historiker und Putin-Kritiker Walerij Solowej (60) ist aber klar: «Wladimir Putin will im Januar seine Pläne für den Machttransit bekannt geben», sagte Solowej im Gespräch mit dem Sender Echo Moskvy.
Der Grund für den Rücktritt: Putin soll schwer krank sein. Wie die deutsche «Tagesschau» berichtet, bezieht sich Solowej dabei unter anderem auf den Telegram-Kanal «General SWR» – dieser soll von Ex-Geheimdienstlern geführt werden. Dort heisse es in einem Beitrag, dass Putin mit Medikamenten gegen Parkinson behandelt werde. Und: Er bekomme Antidepressiva und unterziehe sich einer Krebs-Therapie.
Selten in der Öffentlichkeit
Es gebe aber noch weitere Hinweise, die auf Putins Rücktritt hindeuten würden: Seit Wochen zeigt das Staatsfernsehen beispielsweise immer wieder Rückblicke auf Putins Jahre an der Macht – darunter seine besten Witze, nie gezeigte Bilder aus seinem Privatarchiv sowie seltene Bilder aus dem Kreml.
Auch ein neues Gesetz über die Immunität des Präsidenten und seiner Familie nach dem Ende seiner Amtszeit soll auf seinen kommenden Rücktritt hindeuten. Zudem zeigt sich Putin aktuell relativ selten in der Öffentlichkeit. Als am Samstag in Moskau die «Nächtliche Hockeyliga» startete, fehlte Putin unter den Gästen. Er schickte lediglich ein Grusswort, wie die «Frankfurter Rundschau» schreibt. Dies, obwohl er in der Promi-Liga seit 2011 regelmässig selbst mitspielte.
Von Autismus bis hin zu Schilddrüsenkrebs
Viele zweifeln aber an den Behauptungen von Solowej. Denn konkrete Beweise für eine der angeblichen Erkrankungen gibt es bis heute nicht. Es ist auch nicht das erste Mal, dass Wladimir Putin eine schwere Krankheit nachgesagt wird: Von Wirbelsäulenschäden bis hin zu Schilddrüsenkrebs wurden beim russischen Präsidenten aus der Ferne schon viele Krankheiten diagnostiziert.
2008 spekulierten US-Geheimdienste sogar darüber, dass Putin unter einer autistischen Störung leiden könnte – dem Asperger-Syndrom. Den Beweis dafür sahen die US-Geheimdienste in einem Bericht einer Forscherin an, die Videos von Putin analysierte. (bra)