Versteckt in Madrid
Spanische Polizei nimmt Ex-Geheimdienstchef Venezuelas fest

Die spanische Polizei hat den vor knapp zwei Jahren untergetauchten ehemaligen Chef des venezolanischen Militärgeheimdienstes, Hugo Carvajal, festgenommen.
Publiziert: 10.09.2021 um 07:16 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2021 um 09:53 Uhr

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstagabend Aufnahmen von der Festnahme Carvajals in Madrid. Der Venezolaner habe völlig abgeschottet gelebt und sein Versteck kaum verlassen, erklärten die Beamten.

Carvajal war vor knapp zwei Jahren verschwunden, nachdem ein spanisches Gericht seiner Auslieferung an die USA zugestimmt hatte. Der Ex-Geheimdienstchef des verstorbenen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, soll in den USA wegen Drogenhandels vor Gericht gestellt werden.

In Spanien festgenommen

Carvajal war in Venezuela abgesetzt worden, nachdem er seine Unterstützung für den Oppositionsführer und selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó erklärt und sich so gegen den linksgerichteten Staatschef Nicolás Maduro gestellt hatte.

Da war die Welt für den ehemaligen venezolanischen Geheimdienstchef, Hugo Carvajal (links), noch in Ordnung. Cavajal jubelt 2014 zusammen mit Venezuelas Staatspräsident Nicolas Maduro, an einem Parteikongress. Jetzt ist Carvajal in Spanien festgenommen worden. (Archivbild)
Foto: Miraflores Palace

Der Ex-Geheimdienstchef floh per Boot aus seinem Heimatland in die Dominikanische Republik und reiste dann nach Spanien weiter, wo er festgenommen wurde.

Bei Verurteilung: Lebenslage Haft wegen Drogenhandels

Die Staatsanwaltschaft New York hatte Carvajal bereit 2011 wegen Drogenhandels angeklagt. Dabei ging es um den Schmuggel von Kokain in die USA, darunter eine Ladung von 5,6 Tonnen aus Venezuela nach Mexiko mit dem Ziel USA im Jahr 2006. Carvajal soll auch mit der kolumbianischen Rebellengruppe FARC zusammengearbeitet haben, die inzwischen zur politischen Partei umgewandelt wurde.

Bei einer Verurteilung droht Carvajal unter Umständen lebenslange Haft. Der Ex-Geheimdienstchef bestreitet jegliche Verbindungen zum Drogenhandel.

(SDA)

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