Verräter in Putins Umfeld?
Wagner-Chef Prigoschin droht Kreml-Mitarbeitern

Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin will im Umfeld des russischen Präsidenten Putin «Verräter» ausgemacht haben. Im Kreml gebe es Leute, die auf eine schnelle Niederlage in der Ukraine hofften. Ihnen droht Prigoschin jetzt mit dem Tod.
Publiziert: 19.01.2023 um 22:15 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2023 um 22:27 Uhr

Eigentlich gilt der Söldnerführer Jewgeni Prigoschin (61) als möglicher Konkurrent Wladimir Putins (70) um die Macht in Russland. Nun droht der Chef der berüchtigten Wagner-Gruppe allerdings überraschend «Verrätern» im Umfeld des russischen Präsidenten mit dem Tod.

Die Behauptung Prigoschins: Im Kreml gibt es Leute, die auf eine rasche Niederlage hoffen. Diesen Verrätern will Prigoschin jetzt den Garaus machen.

Diese Aufnahmen sollen Prigoschin in Salzmine bei Soledar zeigen
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Bei Besichtigung:Dieses Video soll Prigoschin in Soledars Salzmine zeigen

Diese Mitarbeiter der Präsidialverwaltung würden auf ihre Chance warten, sich den USA bei einer Niederlage in der Ukraine anzudienen, schreibt er laut der «Welt» in einer Mitteilung.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gilt als einer der mächtigsten Männer Russlands – und als Konkurrent von Präsident Putin.
Foto: keystone-sda.ch
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Prigoschin droht mit «Wagners Vorschlaghammer»

Der Geschäftsmann forderte darin erst die Sperrung der Videoplattform Youtube in Russland, um dann zu einer verbalen Breitseite gegen die Kreml-Mitarbeiter auszuholen.

«Youtube ist eine Informationspest unserer Zeit», wetterte der Wagner-Chef. Die Plattform des Internet-Giganten Google sei nur deswegen nicht blockiert, «weil in der Präsidentenadministration eine grosse Zahl an Menschen arbeitet, die nur an eins denkt – dass Russland baldigst den Krieg verlieren möge».

Diesen «Verrätern ihres Volkes und ihres Landes» drohte Prigoschin mit «Wagners Vorschlaghammer», eine Anspielung auf ein von der Wagner-Armee veröffentlichtes Video.

Es zeigt vermutlich die Tötung eines abtrünnigen Söldners aus den Wagner-Reihen. Nach einem Gefangenenaustausch soll er in Russland mit einem Vorschlaghammer erschlagen worden sein. Der Clip sorgte weltweit für Entsetzen.

Wer nach der Sperrung Youtube weiter nutze, solle bestraft werden, verlangte Prigoschin. Das soziale Netzwerk ist eine der letzten Quellen in Russland, in der den Nutzern eine breite Vielfalt an Informationen zur Verfügung steht. (nad)

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