Was weiss die kosovarische Ex-Freundin von Christian B.?
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Staatsanwaltschaft informierte:«Wir gehen davon aus, dass Maddie tot ist»

Staatsanwaltschaft über neue Hinweise
«Wir gehen davon aus, dass Maddie tot ist»

Wie kamen die Ermittler dem 43-jährigen Deutschen auf die Spur, der jetzt dringend tatverdächtigt wird, im Mai 2007 Madeleine «Maddie» McCann ermordet zu haben? Der Beschuldigte ist ein vorbestrafter Sexualtäter, der derzeit eine Strafe absitzt.
Publiziert: 04.06.2020 um 05:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 17:17 Uhr
Das sind die neuen Hinweise
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Neue Spur im Fall Maddie:Wurde Maddie von einem Deutschen in einem VW-Bus entführt?

Laut dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA) wird wegen Mordverdachts gegen einen Deutschen (43) ermittelt. Details zur Person sind vage. Scotland Yard spricht von einer 1,80 Meter grossen, blonden Person. Laut BKA handelt es sich beim Tatverdächtigten um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter. Er soll sich auch an Kindern vergangen haben.

Momentan sitzt er im Knast – allerdings wegen anderen Vergehen. Er verbüsse derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe, teilte das BKA am späten Mittwoch in Wiesbaden mit. Nach Informationen der «Braunschweiger Zeitung» vom Donnerstag handelt es sich beim nun Beschuldigten um einen Mann, der 2019 vom Landgericht Braunschweig wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt worden sei.

Möglicherweise wurde Maddie in diesem VW entführt.
Foto: BKA
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Langjährige Zusammenarbeit der Kriminalbehörden

Wie kamen die Ermittler dem Verdächtigen im Fall der seit 2007 verschwundenen Madeleine «Maddie» McCann auf die Spur? Die neuen Erkenntnisse sind das Ergebnis einer jahrelangen Zusammenarbeit der britischen, deutschen und portugiesischen Polizei.

  • Der Beschuldigte lebte zwischen 1995 und 2007 fast dauerhaft an der Algarve – dort, wo Maddie im selben Jahr verschwand.
  • Unter anderem wohnte er laut BKA für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz – dem Ort, an dem Maddie mit ihren Eltern den Urlaub in einer Ferienanlage verbrachte.
  • Das Handy des Mannes soll zur Tatzeit in der Nähe des Tatortes eingeloggt gewesen sein. Am Abend, als Maddie verschwand, erhielt der Beschuldigte einen Anruf auf seine portugiesische Nummer 0351 912 730 680. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Anrufer ein wichtiger Zeuge ist. In einer Mitteilung von Scotland Yard heisst es: «Wir rufen Sie dazu auf, in Kontakt zu treten.» Die Nummer des Anrufers lautete 0351 916 510 683.
  • Der Mann benutzte mehrere Autos, unter anderem einen dunkelroten Jaguar XJR 6 und einen VW T3 Westfalia. Der XJR wurde nach dem Verschwinden von Maddie auf einen neuen Halter umgemeldet.
  • Der Verdächtige habe zeitweise in seinem VW-Wohnmobil mit portugiesischem Nummernschild gewohnt.
  • Besondere Aufmerksamkeit schenken die Ermittler dem Jaguar. Das Auto hatte ein deutsches Kennzeichen. Tage nach Maddies Verschwinden wurde der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet.
  • Der Beschuldigte ging in dem portugiesischen Ferienort offenbar mehreren Gelegenheitsjobs in Restaurants nach. Seinen Lebensunterhalt soll er vorab durch Einbrüche in Hotelanlagen und Ferienwohnungen sowie Drogenhandel bestritten haben.
  • Der Mann soll sich gewohnheitsmässig in und um Praia de Luz aufgehalten haben und war bereits 2013 zu einer Rolle beim Verschwindens des Mädchens befragt worden. Die Vorwürfe gegen den Mann, der von britischen Medien auch als Landstreicher bezeichnet wird, liessen sich nicht erhärten. Er musste wieder auf freien Fuss gesetzt werden. (kes)
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