«Vater von Irans Atombombe»
Iranischer Kernphysiker (†62) mit satellitengesteuerter Waffe getötet

Der Ende November ermordete iranische Kernphysiker Mohsen Fakhrizadeh wurde offenbar mit einem hochpräzisen satellitengesteuerten Maschinengewehr getötet. Seine Frau stand bei dem Anschlag gleich neben ihm – und wurde nicht verletzt.
Publiziert: 07.12.2020 um 05:25 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 07:19 Uhr

Der Ende November ermordete iranische Kernphysiker Mohsen Fakhrizadeh (†62) wurde offenbar mit einem satellitengesteuerten Maschinengewehr getötet. Das verlautete aus Kreisen der iranischen Revolutionsgarden. Es soll sich dabei um eine hochpräzise Waffe gehandelt haben. Der Getötete gilt als der Vater des iranischen Kernwaffenprogramms.

Die Angreifer hätten bei dem Anschlag eine «fortentwickelte Kamera und künstliche Intelligenz» genutzt, sagte der stellvertretende Kommandant der Revolutionsgarden, Ali Fadavi, am Sonntag. Das auf einem Nissan Pick-up montierte Maschinengewehr habe gezielt auf sein Gesicht «gezoomt» und 13 Schüsse abgefeuert.

Frau stand «nur 25 Zentimeter entfernt»

Fakhrizadeh Frau sei dabei nicht getroffen worden, «obwohl sie nur 25 Zentimeter entfernt war», zitierte die Nachrichtenagentur Mehr Fadavi.

Der «Vater der iranischen Atombombe», Mohsen Fakhrizadeh, ist vergangene Woche bei einem mutmasslichen Anschlag ums Leben gekommen.
Foto: Getty Images
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Fakhrizadeh sei in Begleitung von elf Sicherheitskräften der Revolutionsgarde gewesen. Sein Sicherheitschef sei vier Mal getroffen worden, als er sich schützend über den Wissenschaftler warf. Es seien «keine Terroristen» vor Ort gewesen, fügte Fadavi hinzu. Die Waffe sei per Satellit gesteuert worden.

Iran beschuldigt Israel

Der iranische Wissenschaftler Fakhrizadeh war bei einem gezielten Anschlag in der Nähe von Teheran getötet worden. Der Iran beschuldigte Israel und die Exil-Oppositionsgruppe Volksmujaheddin, hinter dem Attentat zu stecken.

Seit dem Anschlag wurden unterschiedliche Berichte über den Hergang der Tat veröffentlicht. Das iranische Verteidigungsministerium hatte zunächst erklärt, es habe einen Schusswechsel zwischen den Angreifern und Fakhrizadehs Sicherheitsleuten gegeben. Später war von einer ferngesteuerten Waffe die Rede. (SDA/kes)

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