USA ziehen Bilanz nach ersten Gesprächen
Treffen mit Taliban «offen und professionell»

Die USA haben die ersten persönlichen Gespräche mit den militant-islamistischen Taliban seit deren Machtübernahme im August in Afghanistan als «offen und professionell» bezeichnet.
Publiziert: 11.10.2021 um 06:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2021 um 07:17 Uhr

Bei dem Treffen am Wochenende in der katarischen Hauptstadt Doha habe sich die US-Delegation unter anderem auf Sicherheits- und Terrorismusfragen konzentriert, teilte das US-Aussenministerium am Sonntag (Ortszeit) mit. Es sei auch um die sichere Ausreise von US-Bürgern, anderen ausländischen Staatsangehörigen und afghanischen Mitarbeitern gegangen.

Ein weiteres Thema seien die Menschenrechte gewesen, einschliesslich der bedeutsamen Beteiligung von Frauen und Mädchen an allen Bereichen der afghanischen Gesellschaft. Beide Seiten hätten auch über stabile humanitäre Hilfe der USA für die Bevölkerung Afghanistans gesprochen, hiess es weiter. Die US-Delegation habe in den Gesprächen betont, «dass die Taliban nach ihren Taten und nicht nur nach ihren Worten beurteilt» würden, so Aussenministeriumssprecher Ned Price.

Keine Legitimierung der Taliban

Die militant-islamistischen Taliban hatten nach dem Abzug der internationalen Nato-Truppen weite Teile des Landes erobert. Am 15. August zogen sie kampflos in die Hauptstadt Kabul ein und regieren seitdem. Ihre Regierung sieht sich mit zahlreichen Problemen konfrontiert, dem Land droht ein wirtschaftlicher Kollaps.

Die Taliban haben erste Gespräche mit den USA geführt.
Foto: Rahmat Gul
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Das US-Aussenministerium hatte am Freitag erklärt, bei den Gesprächen in Doha werde es nicht um eine Anerkennung oder Legitimierung der Taliban in Afghanistan gehen. Es handle sich vielmehr um eine Fortsetzung der «pragmatischen» Gespräche über Fragen von nationalem Interesse der USA. (SDA)

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