Unklar, ob er gesund werden kann
Mann (20) infiziert sich mit mysteriösem Dschungel-Virus

Ein Mann hat sich in Peru mit einem seltenen mutierten Virus infiziert. Forscher hatten bis dato nicht gewusst, dass es existiert. Ob der Patient jemals wieder gesund wird, ist unklar.
Publiziert: 04.12.2023 um 20:47 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2023 um 22:01 Uhr

Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen: Auf den ersten Blick hatte sich ein Bauarbeiter (20) in Zentralperu eine Grippe eingefangen. Doch als er ins Spital kam und ihm Blut abgenommen wurde, zeigte sich: Er hatte keine gewöhnliche Erkältung. In seinem Blut wurde ein Virus gefunden, den Forscher so noch nie gesehen haben, wie die «Daily Mail» berichtet. 

Bei dem Virus handelt es sich um ein Phlebovirus, das durch Sandfliegen, Mücken oder Zecken übertragen werden kann. Infektionen lösen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Hirnhautentzündung aus. Bislang wurden in Peru nur drei Phleboviren nachgewiesen, die Fieber verursachen.

Keine einfache Mutation

Das Rifttalfieber ist die bekannteste Krankheit, die Phleboviren auslösen können. Menschen, die daran erkranken, können ein lebensbedrohliches hämorrhagisches Fieber entwickeln, bei dem es zu Blutungen aus Mund, Augen und Ohren sowie aus den inneren Organen kommt.

Ein Mann hat sich in Zentralperu mit einem seltenen Virus infiziert. (Archivbild)
Foto: Curioso.Photography
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Im Blut des Patienten konnten die Forscher das Phlebovirus Candiru nachweisen. Allerdings entdeckten sie Merkmale, die sich nicht durch eine einfache Mutation erklären lässt. Das bedeutet: Der Mann hatte sich mit einem neuen Virus infiziert. Ob er wieder gesund wird, ist unklar. 

Virus zirkuliert offenbar im Dschungel

Die durch das Virus verursachte Krankheit ähnelt Dengue-Fieber, Malaria und anderen tropischen Infektionen. Der Fall stammt aus dem Jahr 2019, wurde aber jetzt in der Zeitschrift «Emerging Infectious Diseases» publik. 

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Virus wahrscheinlich im Dschungel von Zentralperu zirkuliert. Wie sich genau der Bauarbeiter damit infizieren konnte, wird im Artikel nicht beschrieben. 

Um neue Viren zu erkennen und die öffentliche Gesundheit zu schützen, fordern die Forscher eine kontinuierliche Überwachung von Patienten mit den Symptomen, die der Mann hat. Darunter Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen.

Mysteriöser Anstieg beim Guillain-Barré-Syndrom

Im Sommer geriet Peru in die Schlagzeilen, nach dem es einen ungewöhnlichen Anstieg von Fällen der Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndroms gab und das Land den Gesundheitsnotstand ausrufen musste.

Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die eine fortschreitende Muskelschwäche verursacht. Die Muskelschwäche verstärkt sich normalerweise innerhalb von zwei bis vier Wochen und kann das Atemsystem beeinträchtigen. Eines der häufigsten Symptome ist Kribbeln und Kraftlosigkeit in den Extremitäten.

Wird die Krankheit behandelt, kann sie in der Regel schnell geheilt werden. Das Guillain-Barré-Syndrom wurde in den vergangenen Monaten wiederholt mit Impfungen gegen Covid-19 in Verbindung gebracht. (jmh/AFP)

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