Unglück vor Helgoland
Zwei Frachter kollidieren – Suche nach Vermissten eingestellt

Schiffsunglück vor deutschen Nordseeinsel! Am Dienstag kollidierten zwei Frachter vor der Küste Helgolands. Eine Person starb bei dem Unglück. Die Suche nach vier vermissten Personen wurde am Mittwochmorgen eingestellt.
Publiziert: 24.10.2023 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2023 um 15:18 Uhr

In der Nordsee südwestlich von Helgoland stiessen am Dienstag zwei Frachter zusammen. Ein Seemann wurde daraufhin tot geborgen. Zwei Seeleute konnten gerettet werden, vier galten zunächst als vermisst. Am Mittwochmorgen teilte ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven (D) mit, dass die Suche nach den vier Personen eingestellt wurde.

Der Unfall ereignete am Dienstag rund 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der Insel Langeoog, wie das Havariekommando mitteilt. Bei den Frachtschiffen handelt es sich um die «Polesie» und «Verity». Gegen 5.20 Uhr sei das Signal der «Verity» verloren gegangen, sagte Michael Ippich von der DGzRS-Geschäftsführung. «Man musste davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt das Schiff gesunken ist.» 

Suche nach riesiger Suchaktion eingestellt

Die Suchaktion nach den Schiffbrüchigen lief am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch auf Hochtouren. Am Mittwochmorgen wurde sie schliesslich eingestellt. Für die Vermissten gebe es keine Hoffnung mehr, sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, am Mittwoch. Damit sind insgesamt fünf Seeleute ums Leben gekommen.

Am Dienstag kollidierten in der Nordsee zwei Frachtschiffe. Eines davon war die «Polesie».
Foto: vesseltracker.com
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An der Suchte beteiligten sich laut Behörde die Deutsche Marine mit drei Hubschraubern, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit einem Forschungsschiff und die Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit einem Mehrzweckschiff. Auch Taucher wurden einberufen – erfolglos. Das Havariekommando teilte am Dienstag bereits mit: «Die Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen.» 

Gegenüber der Zeitung erklärt Dr. Robby Renner, Chef vom Havariekommando am Dienstagnachmittag: «Wir haben die Vermissten bislang noch nicht gefunden. Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass sie sich noch im Schiff befinden können. Wir tun alles Menschenmögliche, um sie zu retten. Wir hören auch bei Dunkelheit nicht auf.» Das bestätigte zunächst auch Christian Stipeldey, Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Er betonte: «Solange es einen Funken Hoffnung gibt, werden wir die Such- und Rettungsmassnahmen fortführen.» Diese Hoffnung scheinen die Rettungskräfte nun aufgegeben zu haben. 

Unklar, wie es zum Zusammenstoss kam

Warum die 190 Meter lange und 29 Meter breite «Polesie» und die 91 Meter lange und 14 Meter breite «Verity» zusammen stiessen, ist noch unklar. 

Das Havariekommando geht derzeit davon aus, dass der Container-Frachter «Verity», der unter britischer Flagge fährt und auf dem Weg von Bremen nach Immingham (Grossbritannien) war, aufgrund von der Kollision gesunken ist. Der 2001 in den Niederlanden gebaute Frachter gehörte zu der britisch-holländischen Reederei «Faversham Ships». 

Die «Polesie», die unter der Flagge der Bahamas fährt, legte am Montagabend in Hamburg ab und war nach La Coruña (Spanien) unterwegs. Sie ist weiterhin schwimmfähig. Das Schiff gehört zu der polnischen Reederei «Polsteam Group». Die 22 Menschen an Bord der «Polesie» wurden beim Unglück nicht verletzt. (SDA/ene/mrs)

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