Dieser russische Soldat gesteht Kriegsverbrechen
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Prozess in der Ukraine:Dieser russische Soldat gesteht Kriegsverbrechen

Ukrainer auf Fahrrad erschossen
Russischer Soldat gesteht, Zivilisten getötet zu haben

Ein junger russischer Soldat hat vor Gericht gestanden, einen Zivilisten erschossen zu haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Publiziert: 18.05.2022 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2022 um 16:10 Uhr

Wadim S.* (21) hat sich schuldig bekannt. Schuldig, am 28. Februar im nordukrainischen Dorf Tschupachiwka aus einem gestohlenen Auto heraus einen unbewaffneten Zivilisten (†62) erschossen zu haben. Am Mittwoch stand er deshalb vor Gericht. Dort bekannte er sich der Tat schuldig, berichtet die «BBC». Die Strafe ist noch nicht bekannt. Eine lebenslängliche Gefängnisstrafe ist möglich.

S. ist die erste Person, die seit der Ukraine-Invasion wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen vor Gericht steht. Vor dem ukrainischen Gericht habe er einen nervösen Eindruck gemacht, streng bewacht von bewaffneten Wärtern, berichtet die «BBC», die im Gerichtssaal in Kiew dabei ist.

Befehl ausgeführt

«Akzeptieren Sie ihre Schuld?», habe der Richter den Soldaten gefragt. «Ja», antwortete dieser. «Vollumfänglich?», wurde weiter gefragt. Antwort: «Ja.»

Wadim S. vor Gericht.
Foto: Keystone
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Laut Staatsanwaltschaft befehligte S. im Krieg eine Einheit einer Panzerdivision, als sein Konvoi angegriffen wurde. Er und vier weitere Soldaten hätten ein Auto gestohlen und seien geflüchtet, als sie bei Tschupachiwka auf den Zivilisten auf seinem Fahrrad trafen. Da habe der 21-Jährige den Befehl bekommen, den Mann zu töten. Dafür habe er sein Kalaschnikow-Sturmgewehr benutzt.

Der Kreml hatte zuvor erklärt, über den Prozess nicht informiert zu sein. Moskau sagt seit Beginn des Krieges, keine Zivilisten anzugreifen.

Der Prozess geht am Donnerstag weiter. (vof)

*Name bekannt

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